(ots) - Eine Ãœberraschung war es nicht: Nachdem die
AfD-Vorsitzende Frauke Petry am Wochenende noch einmal den Ton
gegenüber Muslimen in Deutschland verschärft hatte, war mit einer
Annäherung zwischen der rechtspopulistischen Partei und dem
Zentralrat der Muslime nicht zu rechnen. Die gegensätzlichen
Positionen prallen ungebremst aufeinander. Am Ende blieb der Streit.
Was kann ein Gespräch, in dem keine Seite Abstriche bei den eigenen
Positionen machen kann und will, auch bringen? Aiman Mazyek, der
rührige und gesprächsfähige Vorsitzende des Zentralrates der Muslime,
wollte erklären und differenzieren: dass man nicht alle Muslime über
einen Kamm scheren kann, dass ein friedliebender Islam, wie andere
Einwandererreligionen auch, zu Deutschland gehören- und dass die im
Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit allen in Deutschland
lebenden Menschen gilt, auch Muslimen Durchdringen konnte er damit
kaum. Dazu hat sich die AfD mit ihrem Programm zu eindeutig
positioniert. Die dort formulierte Islamfeindlichkeit ist der Kitt,
der ganz unterschiedliche Strömungen innerhalb der Partei emotional
zusammenbindet. Die strategisch gewiefte deutsche Christin Frauke
Petry weiß das nur zu genau. Sie will auf den öffentlich inszenierten
Streit nicht verzichten, braucht ihn auch um Führungsstärke im
eigenen Lager zu demonstrieren. Denn unumstritten ist die ehemalige
Pfarrers-Gattin aus Ostdeutschland innerhalb der Alternative für
Deutschland (AfD) nicht mehr. Der Protestantismus zeigt sich in ihrer
Person von seiner engstirnigen, deutschnationalen Seite.
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