(ots) - Der Humanitäre Weltgipfel, der von 23. bis 24. Mai
in Istanbul stattfand, brachte einen großen Fortschritt für Menschen
mit Behinderung und eine humanitäre Hilfe, die allen zugutekommt.
Handicap International hat gemeinsam mit mehreren
Partnerorganisationen während der Sondersitzung zum Thema Behinderung
am gestrigen Montag die Charta zur Inklusion in der humanitären Hilfe
eingebracht. Sie wurde von 96 Akteuren angenommen, darunter
Deutschland und anderen Staaten, humanitären Organisationen,
Geldgebern und Verbänden, die wiederum Tausende Organisationen
vertreten. Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban
Ki-moon unterstützte auf der Sondersitzung die Charta ausdrücklich.
Dies ist ein großer Erfolg für alle Menschen mit Behinderung, die zu
lange von der humanitären Hilfe vergessen wurden.
Die Anwesenheit des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Ban
Ki-moon verlieh der Sondersitzung zur Inklusion von Menschen mit
Behinderung am 23. Mai einen besonderen Rang innerhalb des
Humanitären Weltgipfels. Im Laufe des Treffens trat ein großer Teil
der Anwesenden der Charta bei und unterstützt somit eine humanitäre
Hilfe, die inklusiver für Menschen mit Behinderung ist. Unterzeichnet
haben unter anderen Staaten wie Deutschland, Großbritannien,
Australien, Finnland und Luxemburg, außerdem zahlreiche Hilfs- und
Menschrechtsorganisationen. Schließlich zeichneten auch die
Führungskräfte von Organen der Vereinten Nationen, ein Repräsentant
der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung sowie
Vertretende von Organisationen von Menschen mit Behinderung
Ban Ki-moon betonte, die Charta sei kein Selbstzweck, sondern es
sei wichtig, dass die Prinzipien der Charta auch tatsächlich in die
Tat umgesetzt würden. "Wir freuen uns, dass Deutschland zu den
Erstunterzeichnern dieser Charta gehört!" erklärt Susanne Wesemann,
Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland. "Wie die
anderen Unterzeichnenden hat sich auch die deutsche Regierung damit
verpflichtet, eine große Ungerechtigkeit zu beenden, dass nämlich die
Rechte und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung bisher in
Krisensituationen weitgehend ignoriert werden. Wir werden uns nun auf
nationaler und internationaler Ebene dafür einsetzen, dass die
Inhalte dieser Charta Realität werden."
Die Unterzeichnenden der Charta über die Inklusion von Menschen
mit Behinderung in die Humanitäre Hilfe (http://bit.ly/1R5WhHO)
engagieren sich im Rahmen von fünf Prinzipien, um ihre Hilfe
inklusiver zu gestalten:
- Nicht-Diskriminierung und Achtung der verschiedenen Bedarfe von
Menschen mit Behinderung,
- Teilhabe von Menschen mit Behinderung an der Gestaltung humanitärer
Programme,
- Bereitstellung inklusiver Dienstleistungen,
- Schaffung einer weltweiten inklusiven Politik,
- sowie Kooperation und Koordination zwischen den humanitären
Akteuren für die verbesserte Inklusion von Menschen mit
Behinderung.
Die Charta wird weiteren Staaten, Nicht-Regierungs-Organisationen
und Geldgebern der humanitären Hilfe zur Unterzeichnung angeboten und
ist durch einen Aktionsplan zur Umsetzung ergänzt.
Pressekontakt:
Für Informationen und Interviews mit Mitgliedern der Delegation von
Handicap International beim WHS in Istanbul wenden Sie sich bitte an:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de