(ots) - (DBV) "Die Erwartungshaltung der Milchbauern ist
angesichts der massiven Erlös- und Einkommensverluste enorm groß.
Deshalb erwarten wir eine zügige Umsetzung des in Aussicht gestellten
Krisenpaketes und vor allem der heute getroffenen Vereinbarungen. Von
Ankündigungen können unsere Milchbauern nicht leben." Dies betonte
der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied,
vor Journalisten unmittelbar nach dem Milchgipfel in Berlin, zu dem
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt heute eingeladen
hatte.
Rukwied begrüßte, dass sich sowohl Bundesminister Schmidt als auch
der Lebensmitteleinzelhandel zur heimischen Landwirtschaft und zur
Lebensmittelerzeugung in Deutschland bekannt haben. Von der
Bundesregierung erwartet der Bauernpräsident, dass das angekündigte
Liquiditäts- und Bürgschaftsprogramm in Höhe von "100 Millionen Euro
plus x" noch erheblich aufgestockt wird, um die politisch
verursachten Erlöseinbrüche auch nur teilweise ausgleichen zu können.
"Das Paket geht aber in die richtige Richtung und muss politisch so
schnell wie möglich umgesetzt werden. Auch die EU-Kommission muss
weitere Unterstützungsmaßnahmen auf den Weg bringen", forderte
Rukwied.
Einig sei sich der Milchgipfel gewesen, dass der Handlungsbedarf
vor allem bei den Molkereien besteht, um gemeinsam mit den
Milchbauern neue Wege der vertraglichen Lieferbeziehungen zu
gestalten und so eine markt- und wertschöpfungsorientierte
Mengenanpassung zu erreichen. "Diese Vertragsmodalitäten für eine
marktorientierte Mengensteuerung müssen unter Einbeziehung des
Lebensmitteleinzelhandels gefunden werden", so Rukwied. Der
Bauernpräsident begrüßte das Bekenntnis des Lebensmittelhandels zur
deutschen Milcherzeugung mit ihrer hohen Qualität und
Liefersicherheit. "Vom Lebensmittelhandel erwarte ich deshalb aber
auch, dass er die jüngsten, völlig unverantwortlichen
Kontraktabschlüsse mit den Molkereien neu verhandelt."
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Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
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