(ots) - Private Bankhäuser kommen mit der digitalen
Kundenkommunikation nicht voran: Bei Projekten zum Ausbau von
Vertriebswegen sowie den digitalen Services im Online- und
Mobile-Banking besteht akute Staugefahr. Das sind Ergebnisse des
IT-Stauatlas 2016 der Unternehmensberatung PPI, für den
Führungskräfte von Privatbanken befragt wurden.
Beim Ausbau von Online-Services haben die befragten Banken im
vergangenen Jahr nur etwa die Hälfte ihres Solls erfüllt. Beim
Kundenmanagement und beim Ausbau der Vertriebswege bleiben die
Projekte sogar noch dahinter zurück. Dabei steht diese Profilbildung
beim Kunden in diesem Jahr weit oben auf der Agenda. Vor allem die
privaten Banken mit häufigem direkten Kundenkontakt wollen dieses
Feld verstärkt beackern: Sechs von zehn Bankhäusern haben sich für
2016 Kundenmanagement und den Ausbau ihrer Vertriebswege auf die
Fahnen geschrieben. Dafür sind enorme Umbaumaßnahmen bei den
IT-Systemen erforderlich.
Ausbau der Vertriebswege steckt im Stau
Nur kommen die Banken aktuell bei ihren wichtigsten Projekten
nicht voran. Am stärksten hakt es ausgerechnet bei den Banken mit
häufigem Kontakt direkt zum Kunden, die Unzufriedenheit bei den
Verantwortlichen ist vergleichsweise groß. So ist etwa jede vierte
Privatbank unzufrieden mit dem Umsetzungsstand beim Ausbau der
Vertriebswege. Die Häuser stecken im Stau. Bei
Digitalisierungsprojekten sowie der Entwicklung neuer Produkte und
Leistungen ist die Unzufriedenheit ähnlich groß. Bei einem Fünftel
der Banken hakt es beim Ausbau der Online-Services. Die Umsetzung
regulatorischer Anforderungen dagegen, die die Banken laut Studie in
diesem Jahr ebenfalls stark beschäftigt, scheint gut zu laufen: Bei
diesen Projekten zeigt der Stauatlas weitgehend freie Fahrt.
Neue Regularien, die der Gesetzgeber vorgibt, neue Wettbewerber
wie zum Beispiel Fintechs und geänderte Kundenanforderungen - die
Banken sehen sich vor einer Vielzahl neuer Herausforderungen und
müssen mit entsprechend vielen Projekten jonglieren. "Die Umsetzung
regulatorischer Anforderungen fordert die IT heraus und bindet
Kräfte. Die Banken müssen zusehen, dass neben den Muss-Projekten noch
Luft bleibt für Strategische-Projekte. In der Praxis ist das ein
Spagat", sagt Christian Appel, Partner bei PPI. Diesen Druck spüren
besonders die privaten Banken mit direktem Kundenkontakt. Vier von
fünf Häusern - und damit im Branchenvergleich überdurchschnittlich
viele - sehen ihre Geschäftsentwicklung von diesen geänderten
Kundenanforderungen und Wettbewerbsbedingungen beeinflusst. "Für die
Banken geht es jetzt ans Eingemachte. Denn vom Erfolg bei der
digitalen Kundenkommunikation hängt ihre Zukunft ab", sagt Christian
Appel von PPI.
Veraltete IT behindert Zukunftsprojekte
Als Ursachen für den Projektstau verweisen die Verantwortlichen
zumeist auf hohe Kosten und Budgetmangel. Auffällig ist auch, dass
private Banken mit direktem Kundenkontakt besonders häufig veraltete
Kernbanksysteme als Bremsklötze für Projekte ins Feld führen. Mehr
als ein Drittel fühlt sich durch ihr IT-Herzstück behindert. "In
diesem Bereich sind die Direkt- und Investmentbanken meist einen
Schritt weiter. Die privaten Banken mit direktem Kundenkontakt müssen
längst fällige strategische Fragen in ihrer IT-Architektur
beantworten", sagt Christian Appel.
Ãœber die Studie
Der IT-Stauatlas 2016 untersucht, mit welchen Projekten sich
deutsche Privatbanken (ohne Sparkassen und Genossenschaftsbanken)
aktuell beschäftigen und inwieweit IT-Systeme die Banken in ihrer
Geschäftsentwicklung bremsen. Im Rahmen einer CATI-Befragung
(Computer Assisted Telephone Interview) wurden im Januar 2016 54
Führungskräfte in privaten Banken aus den Bereichen Organisation, IT,
Business Development, Risk Management und Wertpapierservice befragt.
Mit der Einbeziehung von 54 Instituten, die insgesamt eine
Bilanzsumme von ca. 800 Mrd. Euro erwirtschaften, wurde rund ein
Viertel der insgesamt knapp 200 deutschen Privatbanken in der Studie
berücksichtigt.
Für die Auswertung wurden die Banken in drei Cluster gegliedert:
1. Banken mit individualisierten Prozessen und häufigem direkten
Kundenkontakt (Privatbanken, Regionalbanken, Großbanken)
2. Banken mit standardisierten Prozessen und standardisiertem
Kundenkontakt (Investmentbanken, Direktbanken, Autobanken,
Transaktions-/ Wertpapierhandelsbanken)
3. Banken mit spezialisierten Prozessen und wenig Kundenkontakt
(Auslandsbanken und sonstige Banken)
PPI Aktiengesellschaft
Die PPI Aktiengesellschaft ist seit 30 Jahren an den Standorten
Hamburg, Kiel, Frankfurt, Düsseldorf und Paris erfolgreich für die
Finanzbranche tätig. 2015 erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen
415 Mitarbeitern 54,3 Millionen Euro Umsatz in den drei
Geschäftsfeldern Consulting, Software-Entwicklung und
Software-Produkte. Im Electronic Banking liegt der Schwerpunkt auf
sicheren und wirtschaftlichen Standardprodukten für die Kommunikation
zwischen Firmenkunden beziehungsweise Privatkunden und ihrer Bank.
Für EBICS-Produkte ist die PPI AG Marktführer in Deutschland. In der
Software-Entwicklung stellt PPI durch professionelle und verlässliche
Vorgehensweise eine hohe Qualität der Ergebnisse und absolute Termin-
und Budgettreue sicher. Das Consulting-Angebot erstreckt sich von der
strategischen über die bank- und versicherungsfachliche bis zur
IT-Beratung.
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