(ots) - Eigentlich war Gao - so wie der gesamte Norden Malis
- bekannt für seine Musik, seinen freigeistigen Islam und die
unendliche Weite und Schönheit der Wüste. Heute nennen die Bewohner
Gao "die geschundene Stadt". Erst fielen die Rebellen der Tuareg ein,
dann tyrannisierten Islamisten die Stadt, jetzt ist Gao voll von
ausländischen Soldaten. Französische Truppen und UN-Blauhelme
versuchen das Land gegen Islamisten zu sichern. Auch Deutschland hat
Soldaten nach Gao entsandt. ARD-Korrespondentin Shafagh Laghai
besucht die deutschen Truppen.
Shafagh Laghai trifft Malier, die lieber selbst gegen den Terror
kämpfen wollen. Sie wollen vorbereitet sein, wenn die ausländischen
Truppen wieder abziehen sollten. Ein Leben, so wie es unter den
Islamisten war, wollen sie nie mehr führen. Das findet auch die
Frauenaktivistin Fatoumata Touré. Frauen hätten keine Rechte gehabt
und nicht mal alleine das Haus verlassen dürfen - ein Leben wie in
der Steinzeit, denken die Bewohner der alten Wüstenstadt Timbuktu.
Hier terrorisierten Islamisten ein Jahr lang die Bevölkerung. Bevor
sie die Stadt verließen, zerstörten sie alles, was ihnen in die Hände
fiel. So wie die historische Bibliothek mit ihren Jahrhundertealten
Manuskripten. Doch mutige Bewohner hatten viele der Schriften
versteckt und gerettet. Shafagh Laghai und ihr Team sehen die neu
aufgebaute Bibliothek und die Hoffnung der Menschen auf einen
friedlichen Neubeginn in Mali.
Jedoch leben nach wie vor zwei Drittel der Menschen in Mali in
Armut und sind damit ein Anwerbungspool für Dschihadisten. Diese
selbsternannten "Gotteskrieger", die verschiedenen Volksgruppen, die
Hoffenden und die Enttäuschten, die malische Armee und ihre
europäischen Verbündeten - sie alle sammeln sich im Norden Malis.
Reportage von Ahafagh Laghai, ARD-Studio Nairobi phoenix/WDR 2016
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