Neben den krankheitsbedingten Fehltagen, die in Unternehmen dokumentiert werden und damit messbar sind, gibt es enorme „unsichtbare“ Fehlstunden, die nicht so leicht aufzudecken sind. Es handelt sich hierbei um die temporären "gedanklichen Abwesenheiten" von Arbeitskräften während privater Stress- und Entscheidungsprozesse.
(firmenpresse) - Diese Beschäftigten sind zwar „physisch“ am Arbeitsplatz anwesend, gedanklich jedoch nicht in bei Ihrem Aufgabengebiet. Insbesondere durch die nicht kommunizierten privaten Probleme und Überlegungen der jeweiligen ArbeitnehmerInnen fallen diese geistigen Absenzen zunächst nicht direkt auf.
Wie schwerwiegend sich private Probleme und die „Zukunftsplanung“ vor allem bei Führungskräften auf die berufliche Leistungsfähigkeit auswirken können, wird unter dem Oberbegriff "Resilienz fördern und stärken" von Fachleuten zunehmend erkannt und psychologisch hinterfragt. Denn die „Vielfalt der Möglichkeiten“ - Stichwort „multioptionale Gesellschaften“ - wirkt sich auch auf das private Umfeld aus. Die Berater von duxxess haben sich dabei auf zweivorkommende "private Entscheidungsfindungen " konzentriert.
Die Erhebung mittels eines standardisierten Fragebogens bei 20 Unternehmen mit einer Größe von 200 - ca. 500 Beschäftigten bestätigte die in der Literatur zu findenden Angaben. Ca. 60-70% der Führungskräfte planen und realisieren mindestens einmal während ihres Berufslebens eine Immobilieninvestition. Auch die Dauer vom Entschluss zu einem Immobilienerwerb bis zur Realisierung, sprich der Eigentumsübertragung, liegt mit 9 -14 Monaten im üblichen Bereich.
Bei den Befragten besaßen 60% eine Immobilie oder wollten einen Immobilienkauf realisieren. Deutlich machen die Antworten der Befragung, wie intensiv diese Planungsphase die Aufmerksamkeit von Führungskräften auch während der Arbeitszeit tangiert. Das Ergebnis der Befragung zeigt, dass in der Prüfungsphase von einem Jahr etwas mehr als 1,5 Monate "gedankliche betriebliche Abwesenheit" produziert wird.
Bei durchschnittlich fünf gedanklichen Abwesenheitsstunden pro Woche sind das in Summe 260 Stunden bezogen auf alle Führungskräfte. Nimmt man kalkulatorisch für einen Krankheitstag einen Kostenmittelwert von 300 EUR an, käme man auf 38 EUR/Stunde. Geht man im günstigen Fall davon aus, dass die/der Mitarbeiter/in am jeweiligen Arbeitsplatz anwesend ist und diese Stunden evtl. nur zu 50% unproduktiv gestaltet, erhalten wir einen Kostenwert von 18,75 EUR/Stunde. Damit entstehen dem Unternehmen für einen Immobilien-affinen Mitarbeiter zusätzliche Kosten von 4.875 EUR. Bei einer Quote von 60% aus 45 Führungskräften entstehen in dem hier zitierten Unternehmen somit Ausfall- bzw. (Opportunitäts-) Kosten von 131.625 EUR.
Doch damit nicht genug. Als noch weitaus kostspieliger zeigen sich die geistigen Absenzen beim Thema Trennung und Scheidung. Mit dem Gedanken sich vom Partner zu trennen, spielt fast die Hälfte aller Menschen gelegentlich, sagt Psychotherapeut Dr. Wolfgang Krüger, Buchautor von "Freiraum für die Liebe – Nähe und Abstand in der Partnerschaft". Bei Führungskräften liegt die Quote etwas über dem derzeitigen Durchschnitt bei 50%. Vom Beginn der Krise bis zum Einreichen der Scheidung vergehen im Schnitt bis zu drei Jahre. Der Scheidungsverlauf wird von Familienanwälten mit etwa 1 Jahr und 3 Monaten (inkl. Trennungsjahr) kalkuliert.
Aus den Befragungen konnte eine durchschnittlich stressbelastete Zeit von ca. 20 Monaten als Durchschnittswert bei den geschiedenen Führungskräften ermittelt werden. Wenn man nun analog zum Immobilienkauf über diesen Zeitraum rechnet, so entstehen in diesem Szenario Ausfallkosten von 243.810 EUR. Die Wahrscheinlichkeit, dass nur ein verheirateter Mann nennenswert in Immobilienbesitz investiert, legt nahe, dass es sich bei Immobilienkäufern und Scheidungsgefährdeten um ein eher identisches Potenzial handelt. Somit dürfte der Stressfaktor in den Trennungsmonaten noch höher liegen als beim alleinigen Immobilienerwerb angenommen.
Ein Unternehmen mit einer Größe von ca. 400 Beschäftigten und einer Führungsmannschaft von 45 VK, kann somit kalkulatorisch mit Ausfallkosten durch Unproduktivität (verdeckte Fehlzeiten) von ca. 375.000 EUR im Zeitverlauf rechnen. Hierbei sind jedoch nur die beiden signifikanten Szenarien behandelt. Bereits ein Autokauf dürfte die eine oder andere unproduktive Stunde zusätzlich produzieren. Je jünger aber das Durchschnittsalter der Belegschaft ist, desto weniger sind diese Kosten in den Gewinnprognosen eingepreist.
Ziel muss es für Unternehmen deshalb sein, sich diese verdeckten Fehlzeiten bewusst zu machen und den Zusammenhang zwischen privaten Problemstellungen der MitarbeiterInnen und den direkten Auswirkungen auf die Kostenbelastung im Unternehmen zu erkennen. Gleichzeitig sollten in der Praxis Lösungsvorschläge ausgearbeitet werden, um diese Fehlzeiten zu verringern und im Idealfall zu vermeiden.
Menschen entscheiden sich schneller und bewusster für etwas, wenn Sie die Konsequenzen kennen oder zumindest einschätzen können. Dazu muss Transparenz geschaffen werden, die den jeweiligen Einzelfall betrachtet und individuelle Lösungsvorschläge bzw. Entscheidungsalternativen ermöglicht.
In der praktischen Anwendung kann durch ein spezifisches Coaching mittels eines speziellen Karriere-Controlling-Tools eine entscheidende Verbesserung erreicht werden. Bspw. können bei einer Lebensphasenplanung und der Simulation von Belastungsszenarien die jeweiligen wirtschaftlichen Konsequenzen für die Beschäftigten transparent dargestellt werden. So können auch die Auswirkungen einer Scheidung und die damit verbundenen Kosten aufgezeigt werden. Aber auch Komponenten der Karriereplanung oder die finanziellen Auswirkungen beim Erwerb einer Immobilie können in so einem Karriere-Coaching langfristig simuliert werden. Die/der Beschäftigte erhält so eine Übersicht über die aktuelle und zukünftige private Lebens-Liquiditäts- und Vermögenssituation.
Durch diese „Hilfestellung“ werden die Beschäftigten im privaten Umfeld deutlich entlastet und können sich gezielt auf die beruflichen Anforderungen fokussieren. Gedankliche Abwesenheiten werden deutlich reduziert. Die Bindung an den Arbeitgeber wird nachhaltig gestärkt. Insbesondere Führungskräfte profitieren von dem innovativen Ansatz. Und mit Ihnen die Unternehmen.
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Die Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsförderung ist ein Unternehmensbereich von duxxess - Gesellschaft für Medizinisches Erfolgsmanagement.. Wir beschäftigen uns weitgehend mit Maßnahmen und Aktivitäten, mit denen die Stärkung der Gesundheitsressourcen und -potenziale der Menschen erreicht werden soll. Der Prozess der Befähigung von Menschen, ihre Kontrolle über Determinanten der Gesundheit zu erhöhen und somit die Gesundheit zu stärken steht damit im Vordergrund. Dabei werden nicht nur das Verhalten des Einzelnen, seine Kenntnisse und Fertigkeiten fokussiert, sondern besonders soziale, ökonomische und Umweltbedingungen. Gesundheit sehen wir in einer ganzheitlichen Sichtweise als körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden definiert, das durch individuelle, soziale und gesellschaftliche Hintergründe beeinflusst wird.