(ots) - Der Journalist und Buchautor Stefan Schulz glaubt,
dass Diskussionen heute schneller aus dem Blickfeld des öffentlichen
Interesses rücken als früher.
Im Vorfeld des Mainzer Medien-Disputs am 14. Juni in Berlin sagte
Stefan Schulz dem Mediendienst kress.de: "Als die Debatten ins Netz
wanderten, fielen sie neuen Prinzipien zum Opfer: Emotionalität,
Geduldlosigkeit und Rücksichtslosigkeit. Der geschriebene Text auf
Papier nahm den Autor weitestgehend aus dem Spiel und zwang dem Leser
Langsamkeit auf. Am Bildschirm wird nun nicht nur jeder Leser selbst
zum Autor einer immer möglichen instantanen Antwort. Auch die ruhige,
intellektuelle Auseinandersetzung mit einem Sachverhalt wich der
emotionalen Aufgewühltheit, die sofortige Antwortmöglichkeiten mit
sich bringen. Themen altern heute schneller, als sie sich inhaltlich
entwickeln können. An den Mitmachideologien kratzt dieses Problem
aber noch wenig."
Stefan Schulz ist Autor des Buches "Redaktionsschluss. Die Zeit
nach der Zeitung" (ISBN 978-3-446-25070-3), das im Carl Hanser Verlag
erschienen ist.
Mehr auf kress.de, der Mediendienst: http://nsrm.de/-/3bn
Mainzer Medien-Disput: "Zwischen Debatten-Allergie und
Bekenntnis-Ritualen - Welchen Mehrwert hätten Diskurse für eine
vitale Demokratie" lautet das Thema vom Mainzer Medien-Disput am 14.
Juni um 19 Uhr in Berlin. Anmeldungen per Email unter
veranstaltungen(at)lv.rlp.de. Mit SWR-Chefreporter Thomas Leif
diskutieren "Redaktionsschluss"-Autor Stefan Schulz, Anne Wizorek
(#Aufschrei), Albrecht von Lucke, Redakteur "Blätter für deutsche und
internationale Politik", der Publizist und Autor Wolfgang Herles
(früher "ZDF Aspekte") und die stellvertretende "taz"-Chefredakteurin
Katrin Gottschalk.
Pressekontakt:
Bülend Ürük
Chefredakteur
Tel. 0049-30-55572426
Twitter: www.twitter.com/buelend
chefredaktion(at)newsroom.de
www.kress.de