(ots) - Die Rettungsschwimmer der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 673
Menschen oft in letzter Minute vor dem Tod durch Ertrinken bewahrt.
Bei 82 Einsätzen mussten sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel
setzen, um ein anderes zu erhalten. Die Einsatzbilanz weist 6.961
vorbeugende Hilfeleistungen für Segler, Surfer und Motorbootfahrer
aus, die an Küsten und Binnengewässern in Not gerieten. Das sind rund
200 Einsätze mehr als 2014. 36.909 Mal leistete die weltgrößte
Wasserrettungsorganisation Erste Hilfe am und im Wasser. Diese Zahlen
gab DLRG-Vizepräsident Achim Haag heute in Bonn bekannt.
In der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung haben die
Lebensretter den Abwärtstrend gestoppt. Die Ausbilder am Beckenrand
haben im vergangenen Jahr 219.765 Prüfungen abgenommen, 16.134 mehr
als im Jahr zuvor. Haag bezeichnete es als bemerkenswert, dass trotz
des Bädersterbens mehr als 67.000 Rettungsschwimmprüfungen
erfolgreich abgelegt wurden. Über 26.000 junge Frauen und Männer
hätten zum ersten Mal mit dem Rettungsschwimmabzeichen Silber die
Eignung für den Wasserrettungsdienst erworben. "Mit diesem Ergebnis
brauchen wir uns hoffentlich keine Sorgen um unseren Nachwuchs auf
den Wachstationen zu machen. Allerdings müssen wir dieses Niveau
halten und für die Zukunft ausbauen", bilanziert Achim Haag die
Ausbildungsleistung. Jedoch weist er in diesem Zusammenhang auf die
Problematik der Ferienregelung in Deutschland hin, die es den
Lebensrettern sehr schwierig mache, die Badeabschnitte gerade in der
Vorsaison zu besetzen.
Bei den Schwimmprüfungen ist besonders das Wachstum der
Frühschwimmerprüfungen mit dem Seepferdchen um 32,5% hervorzuheben.
Die Ausbilder haben 60.747 Seepferdchen abgenommen. Hier macht der
DLRG-Vizechef aber auch deutlich, dass mit dem Seepferdchen nur der
erste Schritt, nämlich die Wassergewöhnung, getan wurde. Bei den
Jugendschwimmabzeichen, die erst einen sicheren Schwimmer ausweisen,
waren es 78.360 Zertifikate. "Wir gehen davon, dass durch die hohe
Zahl der Seepferdchen-Abzeichen die Ergebnisse in der
Jugendschwimmausbildung noch deutlich gesteigert werden können",
sieht Haag Nachholbedarf.
Der DLRG-Vizepräsident kritisiert die Bäderpolitik der Kommunen:
In den vergangenen sieben Jahren sind in Deutschland 371 Bäder
geschlossen worden und weitere 670 Bäder seien akut von Schließung
bedroht. "Angesichts dieser Zahlen muss man sorgenvoll in die Zukunft
blicken", so Haag weiter. Mindestens 25% der Grundschulen haben
keinen Zugang mehr zu einem Schwimmbad. Bei der DLRG existieren in
vielen Ortsgruppen lange Wartelisten für eine Schwimmausbildung.
"Unsere Forderung heißt: Bäder erhalten, Bäder bauen und nicht, sie
wegzurationalisieren", sagte Haag.
Insgesamt betrachtet hat sich die Zahl der Wassergewöhnung bei
Kleinkindern positiv entwickelt und somit die sinkende Zahl der
Todesfälle. "Mit dem DLRG-NIVEA-Kindergartenprojekt und dem sich
anschließenden Projekt 'Schwimmen lernen mit NIVEA' sowie der
Kampagne 'Seepferdchen für alle' haben wir die Weichen gestellt für
mehr Wassersicherheit bei den Kleinsten. Das ist eine
Erfolgsgeschichte", sagte der DLRG-Vizepräsident.
Die Gesamtbilanz der ehrenamtlichen Arbeit der DLRG-Mitglieder
könne sich sehen lassen. Sie erbrachten 2015 insgesamt fast acht
Millionen Stunden ehrenamtlich und unentgeltlich für die Sicherheit
der Menschen im und am Wasser sowie die Ausbildung im Schwimmen und
Rettungsschwimmen.
Weitere Informationen zur DLRG-Bilanz 2015 finden Sie im Internet
unter www.dlrg.de/presse
Ãœber die DLRG
Die DLRG ist mit rund 1,3 Millionen Mitgliedern und Förderern die
größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im
Jahr 1913 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem
Ertrinken zu bewahren. Schirmherr ist Bundespräsident Joachim Gauck.
Die DLRG ist die Nummer Eins in der Schwimm- und
Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Von 1950 bis 2015 hat sie
über 22 Millionen Schwimmprüfungen und weit über viereinhalb
Millionen Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. In über 2.000
Gliederungen leisten die ehrenamtlichen Helfer pro Jahr gut sieben
Millionen Stunden freiwillige Arbeit für die Menschen in Deutschland.
Die Kernaufgaben der DLRG sind die Schwimm- und
Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren sowie
der Wasserrettungsdienst. Rund 47.000 Mitglieder wachen jährlich mehr
als zwei Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und
Wassersportlern.
Pressekontakt:
Achim Wiese
Pressesprecher der DLRG
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