(ots) - Wer bestellt, der bezahlt. Den radikalen
Kurswechsel, den Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) von
den deutschen Landwirten fordert, muss ihre Behörde auch entsprechend
finanzieren. Das forderte der Vorsitzende der Familienbetriebe Land
und Forst (FAB), Michael Prinz zu Salm-Salm, am Freitag in Berlin.
"Wer verlangt, dass der Zug in eine neue Richtung fährt und noch
zusätzliche Waggons dranhängt, hat auch für die Mehrkosten
aufzukommen."
Die Anforderungen der Politik an die Landwirtschaft nehmen ständig
zu: "Gestern sollte der Landwirt den Hunger bekämpfen, heute Urwälder
schaffen und morgen das Weltklima retten. Die Aufgabenstellungen
werden immer komplexer. Mit deutlichem Mehraufwand können wir vieles
schaffen", so Salm. "Aber das geht nicht zum Nulltarif."
In der jetzigen dramatischen Situation der Landwirtschaft müsse
die Politik die heimischen Hersteller von Lebensmitteln, Holz und
Energie stärken, statt zu schwächen. Weitere Umwelt- und
Naturschutzauflagen ohne entsprechende Vergütung beschleunigten nur
das Höfesterben, warnte Salm. Damit verliert Deutschland nicht nur
regionale Vielfalt, sondern unwiederbringlich eine ganze Kultur. Wenn
die Wirtschaftskraft im ländlichen Raum noch weiter zurückgehe und
Regionen ausbluten, habe keiner gewonnen. "Es kann niemand wollen,
dass hier die Höfe sterben, und dann die Importe von Lebensmitteln
zunehmen, die zu niedrigeren Qualitätsstandards hergestellt werden."
Die Familienbetriebe Land und Forst vertreten die Interessen von
rund 2000 Betrieben, hinter denen rund 50.000 Familienmitglieder,
Mitarbeiter und Eigentümer stehen.
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