(ots) - In Marokko und Tunesien unterstützt die Deutsche
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag
der Bundesregierung junge Menschen dabei, ihre Berufsaussichten zu
verbessern. In Tunesien haben über 1.700 Jugendliche mit
Unterstützung der GIZ eine Chance zum Berufseintritt erhalten. In dem
Land, in dem vor sechs Jahren der arabische Frühling begann, ist die
Arbeitslosigkeit nach wie vor sehr hoch. Allein ein Drittel aller
Hochschulabsolventen ist derzeit ohne Job - und das obwohl in vielen
Branchen Fachkräfte dringend gesucht werden. Hier setzt die GIZ an:
Gemeinsam mit Wirtschaft und Industrie arbeitet sie in Tunesien
daran, die Attraktivität von Berufsbildern zu fördern, die ein hohes
Potenzial für Beschäftigung haben. Zusätzlich werden Aus- und
Fortbildungsangebote besser an die Bedürfnisse der Arbeitgeber
angepasst. Insbesondere in strukturschwachen Regionen entstehen
dadurch neue Jobs. Zum Beispiel in der noch jungen Branche des
Trockenbaus: Gemeinsam mit der deutschen Firma Knauf hat die GIZ in
der Nähe der Stadt Meknessi in der Region Sidi Bouzid ein modernes
Ausbildungszentrum gegründet. Dort können Jugendliche eine Ausbildung
absolvieren und danach eine Anstellung finden oder sich selbstständig
machen. So können sie in ihrer Heimatregion bleiben, in einer
aufstrebenden Branche arbeiten und die regionale Entwicklung mit
fördern. Beispiele wie dieses sollen eine Breitenwirkung entfalten
und dazu beitragen, die Beschäftigungssituation in Tunesien zu
verbessern.
Auch in Marokko unterstützt die GIZ dabei,
Beschäftigungsmöglichkeiten für die Menschen zu schaffen. "Besonders
hohes Potential bietet in Marokko dafür der Bereich der erneuerbaren
Energien", sagt Jürgen Dierlmaier, GIZ-Landesdirektor in Marokko. Das
Land verfolgt ein ambitioniertes Ziel: Bis 2020 sollen 42 Prozent des
Stroms aus regenerativen Energiequellen gewonnen werden. "Um dieses
Ziel zu erreichen, braucht Marokko gut ausgebildete Fachkräfte", so
Dierlmaier. Einer davon ist Jaouad Ait Rabeh. Der 25-jährige
Unternehmer aus der strukturschwachen Provinz Ouarzazate verkaufte
früher mit seiner Firma Solaranlagen. Unterstützt durch Trainings der
lokalen Handelskammer erweiterte er sein Angebot und führt nun auch
Trainings und Ausbildungen für Verkäufer und Installateure von
Solaranlagen durch. Sein Angebot hat sich bereits im ganzen Land
herumgesprochen, in zwei Jahren hat seine Firma allein 500 Personen
aus ganz Marokko aus- und weitergebildet. So hat er nicht nur frühere
Konkurrenten zu seinen Kunden gemacht - er hat auch fünf feste
Arbeitsplätze und Arbeit für fünf weitere Trainer geschaffen. "Damit
konnte ich mein Einkommen vervierfachen", sagt der Unternehmer stolz.
Die Durchführung von Fortbildungen, wie sie Jaouad besucht hat,
wird in Marokko für verschiedene Branchen an den Handelskammern,
Landwirtschaftskammern und Handwerkskammern von der GIZ unterstützt.
Jährlich nehmen daran um die 500 Jungunternehmer teil. Im Angebot
sind zum Beispiel Trainings zum Thema Management oder zur Gründung
von Unternehmen. Außerdem fördert die GIZ die Einrichtung von
Ausbildungszentren für die Branche der erneuerbaren Energien. Eines
davon befindet sich in Oujda nahe der algerischen Grenze. Hier hat
die GIZ unter anderem die Lehrpläne mit entwickelt und Lehrer
fortgebildet. Jährlich sollen dort zukünftig mindestens 50
hochqualifizierte Fachkräfte die Ausbildung absolvieren und eine
Beschäftigung in Fachunternehmen finden.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die
Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige
Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt
dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven
entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.
Kontakt:
GIZ Pressestelle
Alexander Köcher
Tel.: 06196 79 4466
Email: presse(at)giz.de