(ots) - Im Vorfeld der von Bundessozialministerin Andrea
Nahles für Herbst 2016 angekündigten Rentenreform hat sich die
Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS) für eine Stärkung der
gesetzlichen Rente als Grundpfeiler der Alterssicherung in
Deutschland ausgesprochen. Plänen für eine "Rente mit 70" erteilt die
GdS hingegen eine klare Absage.
"Die gesetzliche Rente hat über Jahrzehnte ihre Leistungsfähigkeit
unter Beweis gestellt, gerade auch in wirtschaftlich schwierigen
Zeiten", konstatierte der GdS-Bundesvorsitzende Maik Wagner. Wenn die
Rente nicht mehr zum Leben reiche, schwinde jedoch deren Akzeptanz in
der Bevölkerung. Auch deshalb dürfe es keine weitere Absenkung des
aktuellen Rentenniveaus geben, so Wagner am 24. Juni 2016.
"Die kontinuierliche Entkopplung des Rentenniveaus von der
wirtschaftlichen Entwicklung muss ein Ende haben", forderte Wagner.
Dabei könne die Anhebung der Regelaltersgrenze auf 70 Jahre keine
Lösung sein, weil mit dem Renteneintrittsalter von 67 Jahren die
Grenze des Zumutbaren bereits erreicht sei. Um die gesetzliche Rente
auch in Zukunft gerecht und nachhaltig auszustatten, sei es
notwendig, sämtliche versicherungsfremden Leistungen konsequent aus
Steuermitteln und nicht mehr aus Rentenbeiträgen zu finanzieren. "In
diesem Zusammenhang wird sowohl über eine Erhöhung des
Bundeszuschusses als auch über eine Anhebung der
Beitragsbemessungsgrenze zu diskutieren sein", so Wagner.
Zudem appellierte der GdS-Chef an die Politik, endlich ihr
mittlerweile jahrzehntealtes Versprechen einzulösen und in der
Rentenversicherung schnellstmöglich gleiches Recht in Ost und West
herzustellen: "Es kann und darf nicht sein, dass es in Deutschland
mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung immer noch
unterschiedliche Rentenwerte gibt."
Die GdS ist die Fachgewerkschaft der Beschäftigten in der
gesetzlichen Kranken-, Unfall-, Renten-, Pflege- und
Arbeitslosenversicherung und gehört dem Dachverband dbb beamtenbund
und tarifunion an.
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Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS)
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