(ots) - Der deutsche Co-Vorsitzende der Meissen
Kommission, der hannoversche Landesbischof Ralf Meister, und die
Bischöfin für Ökumene und Auslandsarbeit der EKD, Petra Bosse-Huber,
bedauern die Entscheidung Großbritanniens, die Europäische Union
verlassen zu wollen.
"Bei allem gebotenen Respekt für die demokratische Entscheidung in
Großbritannien und bei aller offenkundigen Notwendigkeit für Reformen
in der EU empfinden wir doch überaus schmerzlich den Verlust, den
Europa durch den bevorstehenden Rückzug eines wichtigen Partners
erleidet", so Landesbischof Ralf Meister. "Der Geist der Versöhnung
und der kirchlichen Gemeinschaft zwischen unseren Kirchen wird durch
diesen politischen Schritt gleichwohl nicht berührt, sondern wir
werden weiterhin alles dafür tun, um unsere Kirchen und die Menschen
in unseren Ländern enger zusammenzubringen."
Seit 25 Jahren sind die Evangelische Kirche in Deutschland und die
anglikanische Kirche von England durch die "Meissener Erklärung"
vertraglich miteinander verbunden und befinden sich auf dem Weg zu
voller, sichtbarer Einheit ihrer Kirchen. In den vergangenen
Jahrzehnten sind unzählige Schritte der Annäherung gegangen worden,
zwischen Kirchengemeinden, Kathedralen, Landeskirchen und Diözesen
bestehen enge partnerschaftliche Beziehungen.
"Gerade in unserer fragilen und verwundbaren Welt und in einem
Europa, das heute so unmittelbar herausgefordert ist, brauchen sich
unsere Kirchen gegenseitig und wollen engagiert ihren Beitrag zum
europäischen und globalen Zusammenhalt leisten", betonte Bischöfin
Petra Bosse-Huber am Rande der Sitzung des Zentralausschusses des
Ökumenischen Rates der Kirchen in Trondheim, Norwegen. "Gemeinsam mit
unseren Geschwistern in der Kirche von England beten und arbeiten wir
für ein Europa der wachsenden Gemeinschaft und des gerechten
Friedens", so die Bischöfin.
Zuvor hatte bereits der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof
Bedford-Strohm, sein Bedauern über den Ausgang des Referendums zum
Ausdruck gebracht. Der bevorstehende Austritt eines Landes aus der EU
sei schmerzlich und müsse Anlass sein, das Friedensprojekt Europa
umso kräftiger voranzutreiben. "Als Kirchen werden wir uns mit
unserem internationalen ökumenischen Netzwerk weiter für ein geeintes
und solidarisches Europa einsetzen", so der Ratsvorsitzende.
Hannover/Berlin, 24. Juni 2016
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
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