(ots) - Schon vor ihrer offiziellen Gründung am 14. Mai 1970
verstand sich die Rote Armee Fraktion (RAF) als Teil einer
internationalen Bewegung im Kampf gegen den "ausbeuterischen
Imperialismus". Diese ideologische Grundhaltung bekräftigen die
Linksterroristen in Strategiepapieren, Interviews und in Aussagen vor
Gericht. Bereits in ihrer Entstehungsphase erklärte sich die RAF
deshalb zum Verbündeten der nordvietnamesischen FNL, der
mosambikanischen Frelimo, der nordirischen IRA und insbesondere der
palästinensischen PFLP. Besonders die dritte Generation der RAF
pflegte in den 80er Jahren Kontakte zu Gesinnungsgenossen in
Frankreich, Belgien und Italien. Bei einigen dieser
Terrororganisationen und Guerillagruppen blieb es bei reinen
Solidaritätsbekundungen. Bei anderen wiederum gab es konkrete
Kooperationen und den Wunsch "einer antiimperialistischen Front", wie
es die RAF 1982 im sogenannten Mai-Papier formulierte.
Wie weit ging die internationale Zusammenarbeit bei den
zahlreichen Anschlägen der RAF? Was wussten die deutschen und
ausländischen Geheimdienste über das linksextreme Netzwerk? Und
inwieweit lassen sich der Terrorismus von damals mit dem
internationalen Terrorismus heute vergleichen?
Im FORUM DEMOKRATIE diskutiert Michaela Kolster mit ihren Gästen
- Prof. Shlomo Shpiro, Politikwissenschaftler an der
Bar-Ilan-Universität in Israel, Senior Research Fellow am
Begin-Sadat-Center für strategische Studien, Terrorismus-Experte
- Prof. Henri Ménudier, Universität Sorbonne, Paris
- Hubertus Knabe, Historiker und Direktor der Gedenkstätte
Berlin-Hohenschönhausen
- Thomas Skelton-Robinson, Historiker und Autor
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