(ots) - Die Deutsche Bahn wird ihr Bauprogramm in diesem Jahr
ausdünnen, um die Verspätungen im Fernverkehr zu verringern.
Bahnchef Rüdiger Grube hält an seinem Ziel fest, die Pünktlichkeit
auf 80 Prozent zu erhöhen. Im vergangenen Jahr lag sie bei 74
Prozent. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitagsausgabe) berichtet,
hat die Bahn in einem bundesweiten Versuch eine Woche lang 17
geplante Baustellen kurzfristig abgesagt, darunter zwei in
Nordrhein-Westfalen. Derzeit wird nach Angaben eines Sprechers
ausgewertet, welche Auswirkungen das auf die Pünktlichkeit hat.
Danach soll entschieden werden, auf wie viele Baustellen man im
zweiten Halbjahr verzichten und die Arbeiten zu einem späteren
Zeitpunkt nachholen kann. Großprojekte wie der Austausch aller
Weichen rund um den Düsseldorfer Hauptbahnhof in den Sommerferien
sind davon nicht betroffen.
In Spitzenzeiten werden pro Tag bundesweit bis zu 850 Baustellen
abgewickelt. 2016 sollten im Netz rund 3200 Kilometer Schienen, 2000
Weichen, 2,9 Millionen Schwellen, vier Millionen Tonnen Schotter
ausgetauscht und rund 150 Brücken erneuert werden.
Die Bahn riskiert damit auch Strafzahlungen, wenn sie die vom Bund
zur Verfügung gestellten Mittel für die Verjüngungskur von Schwellen,
Weichen und Anlagen nicht abruft. Bei den 17 Baustellen aus dem
Versuch waren das rund eine Million Euro. In der im November 2014
abgeschlossenen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV II)
mit dem Bund sind für den Zeitraum zwischen 2015 und 2019 rund 28
Milliarden Euro vorgesehen. Davon muss die Bahn ungefähr acht
Milliarden Euro aus Eigenmitteln aufbringen.
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