(ots) - Informationen über Nutzen und Finanzierung eines
Studiums erhöhen Studienabsichten von Nichtakademiker-Kindern - das
ist das zentrale Ergebnis einer gestern veröffentlichen Studie des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und des
Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Der
Studienkompass war das erste Förderprogramm, das sich gezielt auf
Schülerinnen und Schüler aus nichtakademischen Familien spezialisiert
hat und sie deutschlandweit mit einem wirksamen Förderkonzept auf dem
Weg an die Hochschule begleitet. Im Herbst startet bereits der zehnte
Jahrgang in die Förderung. Rund 1.500 Jugendliche haben das
dreijährige Programm schon durchlaufen.
Gegründet wurde der Studienkompass 2007 gemeinsam von der
Accenture-Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung der
Deutschen Wirtschaft (sdw). Mittlerweile haben sich zahlreiche
Partner aus dem Stiftungswesen und der Wirtschaft angeschlossen. Die
Karl Schlecht Stiftung ist Exklusivpartner für Baden-Württemberg.
Gemeinsam setzen sich alle für die verbesserten Bildungschancen von
Jugendlichen aus nichtakademischen Familien ein. Mit Erfolg: 95
Prozent der Geförderten nehmen ein Studium auf. Die hohe Wirksamkeit
belegt auch eine wissenschaftliche, unabhängige Evaluation des
Programms, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung von
2007 bis 2014 gefördert wurde.
Der Studienkompass baut dabei seit langem auf die von DIW und WZB
genannten Erfolgsbausteine: eine frühzeitige und langjährige
Betreuung der Jugendlichen, umfassende Informationen und
Veranstaltungen wie Hochschul- und Unternehmensbesuche sowie auf ein
Workshopkonzept, mit dem die Jugendlichen zu einer
Studienentscheidung befähigt werden, die auf einem starken Fundament
getroffen wird. Unter Einbeziehung der Eltern wird zudem über das
Thema Studienfinanzierung und die verschiedenen Möglichkeiten
informiert. Auch im ersten Jahr an der Hochschule werden die
Studierenden weiterhin begleitet, um den Ãœbergang zu erleichtern und
Studienabbrüche zu vermeiden.
"Wir bestärken Jugendliche aus nichtakademischen Familien, ihre
eigenen Fähigkeiten zu entdecken und daran zu glauben, ein Studium
erfolgreich abschließen zu können. Ohne ausreichend akademische
Erfahrung in der Familie, sind viele Möglichkeiten gar nicht bekannt.
Hier setzt der Studienkompass an und unterstützt entscheidend am
Ãœbergang Schule - Hochschule, damit der Bildungserfolg der Einzelnen
nicht von der sozialen Herkunft bestimmt wird", so Dr. Arndt
Schnöring, Generalsekretär der Stiftung der Deutschen Wirtschaft
(sdw).
Kostenloses Beratungsangebot für die Stipendiensuche
Als spezielles Angebot zum Thema Studienfinanzierung bietet die
Stiftung der Deutschen Wirtschaft seit 2011 ein kostenloses
Informationsangebot rund um Stipendien an - den Elternkompass. Gerade
bei Studierenden aus nichtakademischen Familien ist diese Form der
Finanzierung weitestgehend unbekannt. Der Elternkompass berät
telefonisch oder per E-Mail, hilft bei der Suche nach einem passenden
Stipendium und gibt Tipps für die Bewerbung. Mehr Infos unter
www.elternkompass.info.
Darüber hinaus sind aus dem Studienkompass verschiedene
Transferprojekte hervorgegangen, um die Studien- und
Berufsorientierung an Schulen zu verbessern. So hat die Stiftung der
Deutschen Wirtschaft in Bayern gemeinsam mit dem Kultusministerium
und der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. im letzten
Jahr ein umfangreiches Handbuch mit zahlreichen
Unterrichtsmaterialien herausgegeben, das flächendeckend an allen
bayerischen Gymnasien in den Projektseminaren zur Studien- und
Berufsorientierung genutzt wird.
Ãœber den Studienkompass
Der Studienkompass unterstützt bundesweit Schülerinnen und Schüler
aus Familien ohne akademische Erfahrung bei der Aufnahme eines
Studiums. Der Grund: Besonders Jugendliche, deren Eltern nicht
studiert haben, finden auffallend selten den Weg an die Hochschule.
Ziel des Förderprogramms ist es deshalb, Hemmschwellen für die
Aufnahme eines Studiums abzubauen und bei der Studienwahl zu beraten.
In den letzten Jahren wurden über 2.900 Jugendliche gefördert. Über
90 Prozent der Absolventen nehmen ein Studium auf.
Studienkompass-Partner sind die Heinz Nixdorf Stiftung, die
aqtivator gemeinnützige GmbH, die vbw - Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft e. V., die EWE AG, der Kölner Gymnasial- und
Stiftungsfonds, die Stiftung Rapsblüte, die Hans Hermann
Voss-Stiftung, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die
NORDMETALL-Stiftung, die RATIONAL AG, die Roche Diagnostics GmbH, die
Bürgerstiftungen Braunschweig und Wolfsburg, die Rheinische Stiftung
für Bildung, Wissenschaft und berufliche Integration, die Dr. Egon
und Hildegard Diener-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche
Wissenschaft, die Karin Schöpf Stiftung, das S&P Family Office, die
Unternehmensverbände im Lande Bremen und das Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF). Schirmherrin des Programms ist die
Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka.
Weitere Informationen unter www.studienkompass.de
Pressekontakt:
Meike Ullrich, Kommunikation Studienkompass, Stiftung der Deutschen
Wirtschaft gGmbH, Breite Straße 29, 10178 Berlin Tel.: 030 278906-74,
Fax: 030 278906-33, E-Mail: m.ullrich(at)sdw.org