(ots) - Er hat es wieder getan! Und diesmal ist er
belohnt worden. Joachim Löw, das Glückskind, ist der Bundestrainer,
der die schier endlose schwarze Serie gegen Italien bei
Turnierspielen beendet hat. Diese Trophäe seiner Laufbahn dürfte ihm
mit die wichtigste sein - egal, dass sie in der Elfmeter-Lotterie
eingefahren wurde. Löw ist im EM-Viertelfinale am Samstagabend
sehenden Auges das Risiko eingegangen, die Taktik erneut auf den
Gegner Italien zuzuschneidern. Vor vier Jahren ging das im Halbfinale
bekanntlich in die Hose und trug ihm heftige Schelte ein. Doch Löw,
der Weltmeister-Coach, lässt sich von der öffentlichen Meinung kein
System mehr diktieren. Aus dem deutschen 4:1-Sieg im Testspiel im
März in München und den bisherigen EM-Auftritten der Azzurri hatte
der Bundestrainer die Ãœberzeugung destilliert, dass ihnen mit den
eigenen Waffen am besten beizukommen wäre. Deshalb die Dreierkette,
deshalb die insgesamt etwas defensivere Ausrichtung mit Benedikt
Höwedes als zusätzlicher Komponente. Das Duell der besten
Abwehrreihen des Kontinents wurde zum erwartet zähen Ringen um die
wenigen Chancen, die der Gegner zulässt. Hochklassig war die
Begegnung selten, unterhaltsam bisweilen, spannend immer. Die
deutsche Mannschaft steht im EM-Halbfinale, das zählt. Sie hat im
Turnier immer noch nicht restlos überzeugt und viel in das Duell mit
Italien investieren müssen. Wahrscheinlich heißt der Gegner am
Donnerstag in Marseille Frankreich. Dann wird sich weisen, ob der
Substanzverlust von Bordeaux zu groß war.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de