(ots) - Zwei, drei, drei, eins: Das ist keine
Geheimnummer einer Scheckkarte, sondern Joachim Löws Bilanz bei
seinen Turnieren als Chefcoach. In England würden sie ihn dafür bis
ans Lebensende auf den Schultern tragen und ihre Söhne Jogi nennen.
Man sollte meinen, der Bundestrainer müsste sich und vor allem uns
nichts mehr beweisen. Muss er aber doch, wie das EM-Viertelfinale
gegen Italien wieder einmal erwiesen hat. Es ist müßig, die
Diskussion über die Dreier- oder Viererkette in den Rang eines
taktischen Glaubensbekenntnisses zu erheben. Der Gegenbeweis, dass es
in der gewohnten Ordnung viel besser geklappt hätte, ist schließlich
nicht anzutreten. Warum belassen wir es nicht dabei: Joachim Löw wird
sich was dabei gedacht haben. Er hat das Spiel Italiens gelesen, den
Plan als ziemlich simpel entschlüsselt und entsprechende Schlüsse
daraus gezogen. Auch wenn ehemalige Cheftrainer des Regionalligisten
FC Bayern München II anderer Auffassung sein mögen. Skepsis ist
höchstens angebracht, was den Einfluss des im Verborgenen wirkenden
Chefscouts Urs Siegenthaler angeht. Ist er der Spiritus Rector im
Hintergrund, die letzte Instanz schlechthin im deutschen Trainerstab?
Überbringt uns Löw in seiner souveränen Art nur noch den Masterplan
des Eidgenossen? Selbst dann würde gelten: Der Erfolg gibt ihm auch
in Frankreich recht - oder ihnen, je nach Lesart.
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