(ots) - Die Pädagogengewerkschaft GEW fordert von einer
neu gewählten NRW-Landesregierung im kommenden Jahr eine Reform der
verkürzten Gymnasialzeit (G8). "Wir müssen nicht zurück zu G9. Aber
wir brauchen die Wiederherstellung der einheitlichen Sekundarstufe 1.
Auch die Gymnasien sollten wieder eine normale Mittelstufe anbieten
mit den Klassen 5 bis 10, sagte die NRW-Vorsitzende der Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW), Dorothea Schäfer, der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (Samstagsausgabe). Die Einführung von G8 nach dem
heutigen Muster sei nach Einschätzung von Schäfer ein "schlimmer
Fehler" gewesen. Die verkürzte Mittelstufe an Gymnasien erschwere den
"Aufstieg" während der Mittelstufe von Kindern aus Haupt-, Real- und
Sekundarschulen aufs Gymnasium. Ein weiteres Problem laut Schäfer:
"Am Ende der 9. Klasse können Schüler an Gymnasien zwar in die
Oberstufe wechseln, aber sie haben dann noch keinen Schulabschluss.
Das muss sich ändern." Die GEW-Chefin fordert dafür eine "flexiblere"
Oberstufe: "Schüler, die weniger Zeit zum Lernen brauchen, könnten in
zwei Jahren zum Abitur geführt werden. Damit wären wir wieder bei G8.
Andere könnten drei Jahre in der Oberstufe sein." Die GEW stören auch
die verringerten Wahlmöglichkeiten der Fächer in der Oberstufe.
Eigenständiges Arbeiten müsse dort einen höheren Stellenwert
bekommen, "und wir brauchen eine Gleichwertigkeit der Fächer", so
Schäfer.
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