(ots) - Starre Altersgrenzen entsprechen nicht mehr den
Wünschen vieler Arbeitnehmer. Sie wollen mehr Flexibilität, sich
gleitend vom Erwerbsleben zu verabschieden oder auch über das
offizielle Rentenalter hinaus zu arbeiten. Das meinen zumindest
Sozialpolitiker, und sie wollen ihnen mit der Flexi-Rente die
Möglichkeiten dafür schaffen. Gedacht ist sie zudem als Ausgleich für
die Rente mit 63, die in vielen Betrieben die Personalplanung zur
Makulatur gemacht hat, weil sich mehr Mitarbeiter früher
verabschiedeten als erwartet. Schon bisher war es möglich, eine
Teilrente zu beziehen und daneben noch etwas zu verdienen. Nur waren
die Regeln viel zu kompliziert. Ob die neuen wirklich verständlicher
und attraktiver sind, muss sich zeigen. Zudem lehren die Erfahrungen
mit der Altersteilzeit, wie grau die Theorie ist. Die wenigsten
wollten tatsächlich mit Teilzeit in den neuen Lebensabschnitt
gleiten. Die meisten haben sich für das Modell entschieden, in der
ersten Hälfte voll zu arbeiten und danach gar nicht mehr. Auch mag es
für manchen attraktiv sein, über die Altersgrenze hinaus im Job zu
bleiben. Doch es klingt nicht sinnvoll, dies für Arbeitgeber
attraktiv zu machen, indem sie dann keinen Beitrag zur
Arbeitslosenversicherung zahlen müssen. Das geht zu Lasten des
Nachwuchses. Viel wichtiger wären bessere Hilfen für alle, die aus
gesundheitlichen Gründen nicht bis zum normalen Rentenalter arbeiten
können. Das trifft nicht nur Dachdecker.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218