(ots) -
- Geschäftserwartungen springen vor Brexit-Referendum auf
Jahreshoch
- Lageurteil auf sehr hohem Niveau stabil
- Großunternehmen erstmals in diesem Jahr mehrheitlich wieder
optimistisch
- Brexit-Votum macht erwartete Konjunkturbeschleunigung jedoch zur
Makulatur
Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in
Deutschland steigt im Juni auf ein neues Jahreshoch (+0,9 Zähler auf
16,3 Saldenpunkte). Maßgeblicher Treiber ist die zum vierten Mal in
Folge gewachsene Zuversicht der Firmen, dass sich die Geschäfte auf
Halbjahressicht weiter verbessern würden: Die Geschäftserwartungen
ziehen um 1,8 Zähler auf 5,7 Saldenpunkte an.
Hierzu sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW: "Unsere noch
vor dem Brexit-Referendum durchgeführte Befragung deutet an, was
möglich gewesen wäre, wenn sich die Briten für die EU entscheiden
hätten. Nun werden die kommenden Monate von großer Unsicherheit und
einer schwächeren Konjunktur geprägt sein - besonders in
Großbritannien aber auch im übrigen Europa. Schon im Juli dürfte sich
dies in spürbar schwächeren Geschäftserwartungen widerspiegeln."
Die Urteile der Mittelständler zur aktuellen Geschäftslage bleiben
im Juni auf dem Zweijahreshoch von 27,0 Saldenpunkten stabil. Dies
spricht rückblickend für eine solide aufwärts gerichtete
konjunkturelle Grundtendenz im Frühling.
Bei den Großunternehmen ist die Stimmungstendenz nahezu identisch:
Auch dort bleiben die Lagebewertungen praktisch stabil (-0,1 Zähler
auf 18,3 Saldenpunkte), während sich die Erwartungen von einem
niedrigeren Niveau aus sogar noch kräftiger aufhellen als im
Mittelstand (+4,4 Zähler auf 2,4 Saldenpunkte). Erstmals in diesem
Jahr sind damit die Optimisten unter den großen Firmen wieder leicht
in der Überzahl. Alles in allem steigt das Geschäftsklima bei den
Großunternehmen um 2,2 Zähler auf 10,4 Saldenpunkte.
"Heute zeigen die guten Zahlen vom Juni wenigstens noch Eines: Die
deutschen Firmen gehen gut gerüstet in eine unsichere Zeit hinein",
fasst Zeuner das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zusammen. Das
Brexit-Votum dämpfe insbesondere die deutschen Exporte aber auch die
Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Demgegenüber würden der
Arbeitsmarkt und die Binnennachfrage hierzulande verlässlich aufwärts
gerichtet bleiben und so den externen Gegenwind entschärfen. Zeuner
erwartet jetzt, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2016 nur noch um
1,5 % und 2017 um 1,2 % wächst - anstelle der zuvor prognostizierten
1,7 bzw. 1,8 %. "Das ist zwar keine Katastrophe für Deutschland.
Bedauerlich ist es dennoch, denn die nun leider ausfallende
Beschleunigung der Konjunktur hätte endlich auch den dringend
benötigten Schub bei den Investitionen bringen können", so Zeuner.
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter
www.kfw.de/mittelstandsbarometer
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM) Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk(at)kfw.de, Internet: www.kfw.de