(ots) - Die brandenburgische Landesvorsitzende des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. Ellen
Fährmann fürchtet nach dem Landtagsbeschluss zur Kreisgebiets- und
Funktionalreform einen Flickenteppich an Ansprechpartnern für die
Unternehmer in der Pflege: "Wer Pflegeanbieter und Träger von
unterstützenden Wohnformen beraten und kontrollieren will, braucht
Überblick und Kompetenz. Wenn auch die Aufsichtsbehörden für
unterstützende Wohnformen (Heimaufsicht) kommunalisiert werden, dann
wird die Qualität der Beratung sinken und es wird uneinheitliche
Qualitätsstandards in Brandenburg geben."
Der bpa will bei der Umsetzung der nun beschlossenen Leitlinien
daher darauf hinwirken, dass die Aufsichts- und Beratungsbehörden auf
der Landesebene in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben. "Wir
sprechen hier von komplexen Abläufen und einer sich ständig ändernden
Rechtslage. Eine Landesbehörde kann dabei deutlich routinierter
beraten und begleiten als kommunale Ansprechpartner", befürchtet
Fährmann.
Zudem entstehe vor Ort oftmals ein Interessenkonflikt: "Wenn die
Kommune selbst für die Qualitätssicherung und die Beratung von
Pflegeeinrichtungen in kommunaler Trägerschaft zuständig ist, kann
eine Kontrolle nicht unabhängig erfolgen. Damit entsteht schnell der
Verdacht einer Verzerrung der Qualitätsbewertung aller
Einrichtungen", befürchtet Fährmann.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 9.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon rund
300 in Brandenburg) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
275.000 Arbeitsplätze und circa 21.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 21,8 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Sabrina Weiss, bpa-Landesbeauftragte Brandenburg,
Tel.: 030/338 47 52 50, www.bpa.de