PresseKat - Deutschlands Top-Entscheider erstmals mehrheitlich gegen Draghis EZB-Kurs / 90 Prozent sehen EU nach

Deutschlands Top-Entscheider erstmals mehrheitlich gegen Draghis EZB-Kurs / 90 Prozent sehen EU nach Brexit in kritischem Zustand

ID: 1381313

(ots) - 56 Prozent der Führungselite für harte Linie
gegenüber London / 58 Prozent sehen für Großbritannien massiven
wirtschaftlichen Schaden / 75 Prozent halten AfD für eine extreme
Partei

Berlin, 19. Juli 2016 - Deutschlands Top-Entscheider wenden sich
zunehmend gegen den Kurs der Europäischen Zentralbank. Nachdem die
Elite bislang überwiegend der Meinung war, EZB-Chef Mario Draghi
mache "gute Arbeit", ist zuletzt der Unmut gewachsen. Erstmals sieht
nun eine Mehrheit von 52 Prozent Mario Draghi kritisch, wie eine
Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag von
FAZ und 'Capital' (Ausgabe 8/2016) unter 506 Führungsspitzen aus
Wirtschaft, Politik und Verwaltung ergab. Für 53 Prozent der
Befragten ist der Einfluss der EZB auf die Eurozone mittlerweile zu
groß und für 55 Prozent überwiegen beim derzeitigen EZB-Kurs die
Nachteile. Vor allem die Wirtschafts-Elite sieht die Geldpolitik der
EZB kritisch.

Brexit verschärft die Sorgen um Europa

Nach dem britischen Votum für einen Brexit sehen neun von zehn
Top-Entscheidern des "Capital-FAZ-Elite-Panels" die EU in einem
kritischen Zustand. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) fürchten, dass
die Fliehkräfte in der EU noch zunehmen. Als weitere Folge des Brexit
erwarten zwei Drittel der Führungselite einen schwindenden
weltpolitischen Einfluss der EU. 80 Prozent halten deshalb auch eine
umfassende Reform der EU für notwendig.

56 Prozent der deutschen Top-Entscheider rechnen damit, dass der
Brexit Großbritannien wirtschaftlich massiv schaden wird. Ebenfalls
56 Prozent plädieren dafür, Großbritannien konsequent alle Vorteile
einer EU-Mitgliedschaft zu entziehen, 37 Prozent meinen dagegen, die
EU solle Großbritannien entgegenkommen und weiterhin Vorteile
gewähren.

Mit erheblichen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft rechnet




aber nur eine Minderheit von 15 Prozent. 77 Prozent erwarten
lediglich geringe Auswirkungen. Für das eigene Unternehmen sind die
Manager deutscher Unternehmen sogar noch optimistischer. Für die
Chefin des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD), Prof. Dr.
Renate Köcher, ist die Elite "bemerkenswert kühl. Sie benennt die
Probleme, aber sie ist doch im Großen und Ganzen davon überzeugt,
dass man sie in den Griff kriegen kann. Bei der Wirtschaftselite
wirkt natürlich auch stabilisierend, dass die Auftragslage fast
überall gut ist".

AfD gilt bei großer Mehrheit der Top-Entscheider als "extreme
Partei"

Die AfD wird aktuell von der Elite grundsätzlich neu bewertet.
Drei Viertel der Befragten halten die AfD inzwischen für eine
"extreme Partei". Das sind drei Mal so viele wie 2014. Damals meinten
noch 71 Prozent, die AfD sei lediglich eine Partei rechts von der
CDU. Weiterhin geht aber eine Mehrheit (57 Prozent) davon aus, dass
die AfD keinen dauerhaften Erfolg auf Bundesebene haben wird.
Entsprechend halten 61 Prozent der befragten Entscheider die Sorge
für übertrieben, dass das Erstarken der AfD Deutschland ernsthaft
gefährdet. Nur sieben Prozent der Befragten erklären den Erfolg der
AfD mit einem Rechtsruck der Wähler. 84 Prozent sehen darin vor allem
eine politische "Ventilfunktion".

-------------------- Das "Capital-FAZ-Elite-Panel" ist Europas am
prominentesten besetzte Führungskräfte-Umfrage. Das Institut für
Demoskopie Allensbach (IfD) führt sie seit 1987 zwei Mal im Jahr für
das Wirtschaftsmagazin 'Capital' durch, 2015 ist die FAZ als weiterer
Auftraggeber hinzu¬gekommen. Unter den aktuell 506 befragten
Top-Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sind 77
Vorstände aus Konzernen mit mehr als 20.000 Beschäftigten sowie 22
Ministerpräsidenten und Minister und 23 Leiter von Bundesbehörden.
Die Interviews wurden vom 21. Juni bis 6. Juli 2016 geführt.



Pressekontakt:
Christian Schütte, Redaktion 'Capital', Tel. 030/220 74-5117,
E-Mail: schuette.christian(at)capital.de
www.capital.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Agile-1 ernennt Beat Mueller zum Geschäftsführer für die Schweiz Synpulse Management Consulting: Digitalisierung des Beratungsprozesses in Banken - Marktvergleich von 27 führenden Unternehmen aus dem EU-Raum
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 19.07.2016 - 12:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1381313
Anzahl Zeichen: 4399

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Banken



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Deutschlands Top-Entscheider erstmals mehrheitlich gegen Draghis EZB-Kurs / 90 Prozent sehen EU nach Brexit in kritischem Zustand"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Capital, G+J Wirtschaftsmedien (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Capital, G+J Wirtschaftsmedien