(ots) - Der bayerische Landesbischof und Ratsvorsitzende
der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich
Bedford-Strohm, hat heute Vormittag Stellung genommen zur Gewalttat
gestern in München:
"Hinter uns liegen Stunden des Erschreckens und der
Verunsicherung. Jetzt bewegt mich zuallererst Trauer über den Tod von
zehn Menschen. Ich bin in Gedanken und im Gebet bei ihren
Angehörigen, die nicht fassen können, dass sie einen ihrer liebsten
Menschen verloren haben. Ich bete dafür, dass die Verletzten wieder
gesund werden. Und ich bete dafür, dass sich unter uns nicht Angst
ausbreitet, sondern die Zuversicht wieder Fuß fassen kann. Ich bin
dankbar für die Erfahrung, dass gerade in einer solchen Situation der
Trauer und des Erschreckens alle zusammenstehen. Ich habe gestern
Abend, als ich in meinen Büro in der Münchner Innenstadt festsaß,
viele Zeichen der Anteilnahme aus aller Welt bekommen. Die Menschen
in München haben während der Stunden der Unsicherheit ihre Häuser
geöffnet um Passanten Schutz zu geben. Grund zur Dankbarkeit besteht
aber auch angesichts des großen Einsatzes der Polizei. Sie hat nicht
nur alles getan, um weiteren Schaden an Leib und Leben zu verhindern,
sondern sie hat über die sozialen Medien die Bevölkerung auch optimal
informiert. Was immer der Hintergrund der Gewalttat ist: wir werden
niemandem den Triumph gönnen, dass sich Angst, Hysterie oder
Rachegefühle ausbreiten. Der Apostel Paulus sagt: Gott hat uns nicht
gegeben den Geist der Furcht, sondern den Geist der Kraft, Liebe und
Besonnenheit. Dass wir darauf hören, das wünsche ich unserem Land."
München/Hannover, 23. Juli 2016
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