(ots) - Deutschlands Redaktionen lassen sich zu sehr von
deutschen Gerichten einschüchtern und wehren sich nicht genug gegen
falsche richterliche Entscheidungen. "Für mich ist das, was wir in
vielen Gerichten erleben, Pressefreiheit zweiter Klasse", sagt
"Bild"-Chefredakteurin Tanit Koch, Deutschlands wichtigste
Zeitungsjournalistin, in der neuen Ausgabe vom Medienmagazin "kress
pro".
Tanit Koch wehrt sich vor allem gegen die regelmäßigen Versuche
der Gerichte, Fotos als Teil der Berichterstattung zu verhindern.
Dabei ginge es bei dem Wunsch nach Fotos keineswegs darum, alle
Angeklagten zu zeigen - vielmehr sind es die großen Fälle, die die
Chefredakteurin von "Bild" (Print) umtreiben. "Die richterliche -
unbegründete - Anordnung, den Angreifer der Kölner
Oberbürgermeisterin nicht identifizierbar zu zeigen, ist eines der
offensichtlichsten Beispiele für die Mischung aus Unkenntnis und
Desinteresse in vielen deutschen Gerichten. Sie führt regelmäßig zu
massiven Verletzungen der Pressefreiheit", sagt Tanit Koch.
Und die Chefredakteurin von "Bild" fügt hinzu: "Vielen Richtern
mangelt es schlicht an dem Wissen, wie sehr sie in Artikel 5
Grundgesetz eingreifen. Und an der Erkenntnis, dass die
Pressefreiheit eben nicht grundsätzlich hinter individuellen
Interessen zurückzustehen hat - sondern dass bei schweren Straftaten
das Berichterstattungsinteresse das Anonymitätsinteresse des Täters
überwiegt, so das Bundesverfassungsgericht."
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Pressekontakt:
Bülend Ürük
Chefredakteur
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