(ots) - Schwarzarbeit findet weitgehend im Verborgenen statt.
Das Risiko, dabei erwischt zu werden, mag auf Baustellen noch real
existent sein, werden diese doch stichprobenweise vom Zoll
aufgesucht. In Privathaushalten braucht es dagegen schon einer
übereifrigen Nachbarschaft, um die unangemeldete Putzhilfe möglichst
in flagranti an der Mülltonne zu enttarnen. Den petzenden Nachbarn
scheint es selten zu geben. Jedenfalls feiert die Schwarzarbeit in
Privathaushalten weiter fröhliche Urständ, wenn die Kurve auch auf
mittlere Sicht nach unten zeigt. Wenn vier von fünf Haushaltshilfen
illegal beschäftigt sind, wie es aktuelle IW-Schätzungen nahelegen,
werden in den heimischen vier Wänden nach wie vor Milliarden Euro an
der offiziellen Wirtschaft vorbei umgesetzt. Dabei wurde das
Anmeldeverfahren deutlich vereinfacht. Ein einziges DIN-A4-Formular
auszufüllen, ist nun wirklich kein Hexenwerk. Doch wo beide Seiten
nur Vorteile aus der vorherrschenden "Schatten"-Praxis ziehen, sei es
durch das Einsparen von Sozialabgaben oder durch die Möglichkeit der
steuerfreien Job-Häufung, wird es schwierig. Also einfach zwei Augen
zudrücken, wie es der Wirtschaftsexperte Friedrich Schneider
empfiehlt, und die Schwarzarbeit im Haushaltssektor "großzügig"
tolerieren? Schwarzarbeit mag in der Tat ein Stück weit den Wohlstand
steigern, wie es Schneider propagiert. Doch das gilt im Prinzip auch
für Steuerhinterziehung und für organisierte Kriminalität. Wenn die
Politik also ernst machen will mit der Bekämpfung der Schwarzarbeit,
sollte sie für weitere Erleichterungen sorgen. Die strenge
450-Euro-Grenze ist gerade für Haushaltshilfen eine Hürde in die
Legalität.
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