(ots) - Die Reaktionen sind seit Jahren gleich, und sie
bleiben gleichermaßen skandalös bis beschämend. Sobald es um die
Erhöhung des Renteneintrittsalters geht, rauscht ein Proteststurm
durch Politik, Parteien und Verbände. Im Wirtschaftsrecht ist so ein
Verhalten strafbewehrt: Man nennt es Insolvenzverschleppung. Dabei
hat die Deutsche Bundesbank - unabhängig und mit ausgezeichneten
Finanzmathematikern bestückt - nur wieder einmal die Wahrheit gesagt.
Unser Rentensystem wird nach 2030 in der jetzigen Form implodieren.
Wahlweise steigen entweder die Beiträge ins Astronomische oder die
Leistungen sinken ins Bodenlose. Grund ist der Renteneintritt der
sogenannten Babyboomer, der das Verhältnis Arbeitnehmer zu Rentnern
auf den Kopf stellen wird. Jeder Experte, jeder in politischer
Verantwortung weiß das. Doch stattdessen fabulieren Sigmar Gabriel
und Horst Seehofer von einer Rentenreform, die bis zum Jahr 2040
600 Milliarden Euro kosten wird. Um die Klientel der älteren Wähler
ruhig zu stellen, soll die Zukunft der heutigen Schüler, Azubis und
Studenten mit einem Schuldenberg verbaut werden. Politik und
Gesellschaft müssen endlich die Tatsache akzeptieren, dass die
Generation der Jüngeren immer kleiner wird und wir alle miteinander
immer älter. Die Zeit, in der wir Rente bekommen, wird deshalb immer
länger. Auf Dauer ist das - im heutigen System - nicht leistbar.
Diese Wahrheit hat die Bundesbank ausgesprochen. Mehr nicht.
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