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KfW-Konjunkturkompass: Deutsche Wirtschaft mit solidem Wachstum

ID: 1392275

(ots) -

- Weiter gute Aussichten für die Binnenkonjunktur, Schwung bei
Unternehmensinvestitionen fehlt jedoch
- Brexit-Votum sorgt für schwächere Exportdynamik in zweitem
Halbjahr
- KfW Research erwartet für 2016 ein Konjunkturplus von 1,8 %, für
2017 von 1,3 %

Nach einem aus ökonomischer Sicht sehr guten ersten Halbjahr
startet die deutsche Wirtschaft in robuster Verfassung in die zweite
Jahreshälfte. Aufgrund eines besser als erwartet ausgefallenen
Wachstums im zweiten Quartal (+0,4% ggü. Vorquartal) revidiert KfW
Research seine nach dem Brexit-Votum auf 1,5 % gesenkte
Konjunkturprognose für das laufende Jahr wieder leicht nach oben auf
1,8 %. Für 2017 wird ein Wirtschaftswachstum von 1,3 % erwartet
(Vorprognose: 1,2 %).

Im zweiten Quartal 2016 hat sich das Wachstumstempo der deutschen
Wirtschaft zwar reduziert, doch der Rückgang war weniger stark als es
nach der witterungsbedingten Sonderkonjunktur für die Bauwirtschaft
im Winter zu erwarten war. Vielmehr reichte es trotz klar
rückläufiger Industrieproduktion noch zu einem leicht
überdurchschnittlichen Wachstum im Vergleich zum langjährigen Trend,
das sowohl vom Konsum als auch von einem positiven Außenbeitrag
getragen wurde. Der starke Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen
(-2,4 %) ist allerdings ein Wermutstropfen, der zeigt, dass die
strukturelle Schwäche der Investitionstätigkeit nicht überwunden ist.
Die Stimmung der heimischen Wirtschaft ist dennoch auch zur
Jahresmitte weiterhin positiv, wie etwa das aktuelle
ifo-Geschäftsklima Juli und der Einkaufsmanagerindex August
signalisieren.

"Die robuste Verfassung der deutschen Wirtschaft spricht für ein
Andauern der guten Binnenkonjunktur", sagt Dr. Jörg Zeuner,
Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Die Beschäftigung lege weiter zu




und stütze den privaten Konsum sowie den Wohnungsbau. Der Staat dürfe
seine Konsumausgaben infolge der Flüchtlingsmigration ausweiten, in
den öffentlichen Haushalten sei ausreichend Spielraum hierfür
vorhanden. "Alles in allem hat die deutsche Wirtschaft zurzeit
ordentlich Rückenwind - ohne das Brexit-Votum wäre ein deutlicher
Aufschwung drin gewesen", so Zeuner.

Die Entscheidung der Briten gegen einen Verbleib in der
Europäischen Union dürfte das Wachstumstempo jedoch erst einmal
drosseln. Das Vereinigte Königreich, für deutsche Unternehmen ein
bedeutender Markt, wird im kommenden Jahr nach der Prognose von KfW
Research ein Wirtschaftswachstum von unter einem halben Prozent
erreichen. Das bremst über den Exportkanal auch die deutsche
Konjunktur, das hiesige Exportwachstum dürfte sich trotz der
graduellen Aufhellung des Konjunkturbildes in den Entwicklungs- und
Schwellenländern abkühlen. Dies umso mehr, da sich auch der
Aufschwung in den anderen Ländern der Eurozone verlangsamt und ein
weiterer wichtiger Handelspartner, die Türkei, nach dem
Putsch-Versuch eine Phase verstärkter politischer Unsicherheit
durchläuft. Die schwächere Exportentwicklung begrenzt auch das
Aufwärtspotenzial bei den Unternehmensinvestitionen.

"Die konjunkturelle Dynamik in Deutschland wird nach Abklingen der
unmittelbaren Auswirkungen des Brexit-Votums im kommenden Jahr wieder
zunehmen. Dennoch fällt die für 2017 von KfW-Research erwartete
Jahresrate mit 1,3 % deutlich geringer aus", so Zeuner. Grund sei ein
Kalendereffekt: ".Im kommenden Jahr können sich die Arbeitnehmer über
drei arbeitsfreie Tage mehr freuen. Das sorgt aber auch für
niedrigeres Wirtschaftswachstum. Etwa vier Fünftel des
Wachstumsrückgangs lassen sich hierauf zurückführen."

Den aktuellen KfW-Konjunkturkompass Deutschland finden Sie unter
www.kfw.de/konjunkturkompass



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
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Datum: 24.08.2016 - 09:43 Uhr
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