(firmenpresse) - Bonn/Berlin - Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist auf Moll gestimmt. Die hohe Staatsverschuldung, eine gigantische Bürokratie, eine vor sich hin dümpelnde Binnenkonjunktur und schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen sind dafür verantwortlich. Gründergeist ist wichtig, wenn das Land aus der Krise kommen will. Doch gerade auf diesem Feld macht es der Staat den (zukünftigen) Unternehmern unnötig schwer. In dem Themenheft "Mittelstand und Handwerk" der angesehenen Wochenzeitung Das Parlament http://www.das-parlament.de steht Schwarz auf Weiss, mit welchen bürokratischen Hürden zu rechnen ist, wenn man eine GmbH mit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gründen möchte. In Australien dauert ein Genehmigungsverfahren im Durchschnitt zwei Tage. Neuseeland, Kanada (beide drei Tage) sowie Dänemark und die USA (vier Tage) folgen. Experten weisen darauf hin, dass ein Zusammenhang besteht zwischen diesen Zahlen und der guten ökonomischen Verfassung dieser Staaten. Auch in den Niederlanden, Irland (elf Tage), Grossbritannien (18 Tage) und der Schweiz (20 Tage) geht es vergleichsweise schnell. Die Schlusslichter in dieser Grafik: Deutschland und Griechenland (45 Tage), Frankreich (53 Tage) und ganz am Schluss Spanien mit gigantischen 115 Tagen.
Wer ständig das Gefühl haben muss, dass die staatliche Bürokratie ihm Knüppel zwischen die Beine wirft und es einem mittelständischen Unternehmer unnötig schwer gemacht wird, das staatlich-bürokratische Regelungsdickicht noch zu durchschauen, der braucht eine starke Interessenvertretung. Eine solche Vertretung ist der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de, der in der oben erwähnten Ausgabe der Zeitung Das Parlament porträtiert wird. Hauptaufgabe der 20-köpfigen Zentrale am Leipziger Platz: BVMW-Präsident Mario Ohoven und seine Mitstreiter unterhalten einen ständigen Kontakt zur Politik, um die Anliegen der Mitglieder des BVMW vorzubringen. Dieser Kontakt findet durchaus auf gleicher Augenhöhe statt, denn der BVMW ist der grösste mittelständische Interessenverband, obwohl es keine Zwangsmitgliedschaft gibt. Rund 54.000 Firmen zählt die Mitgliederkartei. Davon befinden sich laut Parlament 60 Prozent in den alten Bundesländern.
Die hohe Zahl von 40 Prozent ostdeutscher Mitglieder zeigt, dass insbesondere die Beratungstätigkeit des BVMW geschätzt wird. Nach dem Untergang der DDR mussten sich die kleinen und mittleren Unternehmer ja von einem Tag auf den anderen auf ein völlig anderes Wirtschaftssystem mit neuen Regeln, Gesetzen und Verordnungen einstellen. Die regionale Verankerung erleichtert dem Verband die Arbeit. Vor Ort gibt es allein 200 Kreisgeschäftsführer. Sie sind erster Ansprechpartner für die Mitglieder. Zum Kerngeschäft des BVMW gehört es, auf die wuchernde Bürokratie sowie auf die zu hohe Steuer- und Sozialabgabenquote hinzuweisen. Ein Zeichen der professionellen Arbeit des Verbandes ist eine Kooperation mit der Universität Marburg, mit der regelmässig ein Mittelstandsbarometer erstellt werden soll, das Auskunft gibt über die reale Lage bei den kleineren und mittleren Unternehmen in Deutschland. Kaufhausriesen wie Karstadt-Quelle stehen tagelang im Brennpunkt des Interesses. Über die eigentliche Säule der deutschen Wirtschaft, den Mittelstand, berichten die Medien weniger häufig. Auch wenn der Mittelstand sich den gesamtwirtschaftlichen Problemen immer sehr flexibel anpasse, so die Meinung am Leipziger Platz, ohne ein Anspringen von Konjunktur und Binnennachfrage wird es für manche Verbandsmitglieder in Zukunft sehr schwer werden.