(ots) -
Sperrfrist: 01.09.2016 10:00
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Der heute vorgestellte Streubomben-Monitor 2016 berichtet von
massiven und wiederholten Einsätzen von Streubomben in Syrien und im
Jemen im Jahr 2015. Deshalb ruft Handicap International alle Staaten
auf, internationales Recht anzuwenden und auf die Krieg führenden
Parteien Druck auszuüben, damit sie den Einsatz dieser barbarischen
Waffe einstellen. In Genf findet vom 5. bis 7. September die
Konferenz der Unterzeichnerstaaten der Oslo-Konvention zum Verbot von
Streumunition statt.
Der Streubomben-Monitor 2016 fasst die Umsetzung des
Oslo-Abkommens in der Zeit von Januar 2015 bis Juli 2016 zusammen.
Das Abkommen verbietet den Einsatz, die Herstellung, die Weitergabe
und die Lagerung von Streubomben. Der Bericht zeigt, dass Einsätze
von Streumunition in Syrien massiv zugenommen haben: Zwischen
September 2015 und Juli 2016 wurden 76 Angriffe mit Streumunition
gezählt. Syrien gilt ohnehin als schwer betroffenes Land: Seit Juli
2012 wurden auf 10 der 14 Gouvernements des Landes 360 Angriffe mit
Streumunition verübt. Die Dunkelziffer ist vermutlich noch wesentlich
höher. Laut Streubomben-Monitor wird aus Syrien fast täglich über
neue Angriffe mit Streumunition berichtet.
Im Jemen wurde von April 2015 bis Februar 2016 bei mindestens 19
Angriffen Streubomben eingesetzt, seitdem eine Koalition unter der
Führung Saudi-Arabiens am 25. März 2015 eine Intervention gegen die
Ansar Allah (Huthi) startete. Wie in Syrien waren bei zahlreichen
dieser Angriffe im Jemen Ziele in Wohngebieten betroffen, wie Märkte,
Schulen und Krankenhäuser. Dieser massive Einsatz hat die USA endlich
veranlasst, im Mai den Verkauf von Streumunition an Saudi-Arabien
einzustellen.
Der Einsatz von Streubomben, die von einer Mehrzahl an Ländern
wegen ihrer Grausamkeit verboten wurden, ist absolut inakzeptabel.
Handicap International appelliert an die kriegführenden Parteien - an
Staaten und nichtstaatliche bewaffnete Gruppen -, den Einsatz von
Streumunition sofort einzustellen und fordert die Vertragsstaaten
auf, Druck auf ihre Alliierten auszuüben, um den Einsatz von
Streubomben zu beenden.
"Der wiederholte Einsatz von Streumunition in Syrien und im Jemen
zeigt das völlige Fehlen jeder Rücksicht auf das Leben der
Zivilbevölkerung und in einigen Fällen die ausdrückliche Absicht, sie
zu treffen. Wir müssen die Kriegsparteien immer wieder daran
erinnern, dass diese Waffen verboten sind und dass internationales
Recht respektiert werden muss. Diese barbarische Waffe muss endlich
aus allen Konfliktgebieten verschwinden", erklärt Dr. Eva Maria
Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland.
Weltweit sind laut Streubomben-Monitor 24 Staaten und drei Gebiete
durch Blindgänger von Streumunition verseucht. Zwischen Januar 2015
und Juli 2016 wurden in mindestens drei weiteren Staaten
Streumunition verwendet: in der Ukraine, im Sudan und in Libyen;
vermutlich auch in Bergkarabach. 2015 waren 97 % der Opfer von
Streumunition Zivilpersonen, 36 % davon Kinder.
- Hier finden Sie den aktuellen Streubomben-Monitor (ab
1.September, 10:00 CEST): www.the-monitor.org
- Hier finden Sie ein aktuelles Faktenblatt von Handicap
International zur weltweiten Streubomben-Situation:
http://bit.ly/2bG8HeQ
Pressekontakt:
Ruppert Grund, Referent Öffentlichkeitsarbeit, Tel: 089-547606-29
E-Mail: rgrund(at)handicap-international.de
Dr. Eva Maria Fischer, Presse- und Kampagnensprecherin, ist bei der
Vertragsstaatenkonferenz in Genf vor Ort und kann dort ab dem 4.
September erreicht werden: 0176-99284135
E-Mail: efischer(at)handicap-international.de
www.handicap-international.de
www.streubomben.de
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