(ots) - Die Arbeit deutscher
Türkei-Berichterstatter wird immer komplizierter, doch die meisten
Journalisten kämpfen trotz staatlicher Schikanen weiter. Vier
Reporter berichten im "medium magazin", wie schwierig es ist, noch
Quellen zu finden. "Mit Gesprächspartnern am Telefon zu sprechen, ist
sträflich, ich würde sie in Gefahr bringen", sagt der Korrespondent
Frank Nordhausen. "Also fährt man mitunter eben vier Stunden zum
anderen Ende der Stadt, um sich zu treffen." Nordhausen berichtet
seit 2011 für "Berliner Zeitung" und "Frankfurter Rundschau" aus
Istanbul. Der "taz"-Korrespondent Jürgen Gottschlich sagt: "Die Leute
sind vorsichtig geworden, man trifft sich, statt zu telefonieren.
Meine E-Mails verschlüssele ich seit Mitte letzten Jahres."
ARD-Korrespondent Oliver Mayer-Rüth berichtet von Verboten, aus
bestimmten Regionen zu berichten. Er und sein Team werden häufiger
überprüft als früher oder vorübergehend festgehalten. "Dennoch
berichten wir über die relevanten Themen, auch wenn das der Regierung
nicht gefällt", sagt Mayer-Rüth. Die freie Meinungsäußerung sei für
türkische Journalisten eingeschränkt, die ausländischen
Berichterstatter hätten mehr Freiheiten. Süleyman Bag, Leiter der
Zeitung "Zaman" in Deutschland, ist bedroht, weil sein Name auf
Listen der sogenannten Terroristen steht. Er komme von Berlin aus
kaum noch an verlässliche Informationen, weil unabhängige
Journalisten verhaftet wurden oder untergetaucht sind. Bag erzählt:
"Mit meinen Verwandten in der Türkei telefoniere ich nur noch sehr
kurz - wenn überhaupt -, um sie nicht in Gefahr zu bringen."
Käufer und Abonnenten von "medium magazin" lesen die Berichte der
Reporter auf den Seiten 50 und 51 von Ausgabe 09-2016. "medium
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