(ots) - Neues Vorstandsmitglied äußert sich erstmals
öffentlich / "Zwischenetappe" im Diesel-Skandal erreicht /
Unverständnis über Kritik im Zuliefererstreit
Berlin, 14. September 2016 - Christine Hohmann-Dennhardt, als
neues Vorstandsmitglied im Volkswagen-Konzern seit neun Monaten für
Recht und Integrität zuständig, will das Whistleblower-System
überarbeiten, über das Mitarbeiter Unregelmäßigkeiten im Unternehmen
melden können. "Man kann sich immer anschauen, wie häufig so ein
System benutzt wurde und warum es von bestimmten Bereichen und
Abteilungen eben nicht benutzt wurde", sagte Hohmann-Dennhardt im
Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 10/2015, EVT
15. September). "Liegt es vielleicht auch daran, dass die Leute sich
dem System nicht anvertrauen?"
Ein Jahr nachdem die US-Umweltbehörde den Dieselbetrug bei VW
bekanntgemacht hat, spricht Hohmann-Dennhardt erstmals öffentlich
über ihre Mammutaufgabe. Die Manipulation an Dieselmotoren war
offenbar über Jahre im Wissen mehrerer VW-Mitarbeiter erfolgt. Auf
Druck der US-Umwelt- und Justizbehörden lässt der Wolfsburger Konzern
den Fall durch die US-Kanzlei Jones Day intern aufarbeiten. Bislang
sei "eine Zwischenetappe erreicht, wenn auch eine durchaus wichtige",
so Hohmann-Dennhardt. Sie verwies darauf, dass Betriebsrats-Chef
Bernd Osterloh in Aussicht gestellt hatte, dass der Fall spätestens
2018 abgeschlossen sei: "Wir werden sehen, ob bis dahin die meisten
relevanten Streitigkeiten und Verfahren in allen Ländern beigelegt
sind."
In der Frage des Streits mit mehreren Zulieferern, durch die Teile
der VW-Produktion im August tagelang lahmgelegt wurden, äußerte
Hohmann-Dennhardt Unverständnis über die Kritik an ihrem Konzern.
"Ich verstehe nicht, wie man darauf kommen kann, dass wir die
Auseinandersetzung mit den Zulieferern provoziert haben", sagte sie.
"Da wurden sehr pauschal Schlüsse gezogen, bei denen man sich fragt,
woher die Leute das ohne Kenntnis des konkreten Sachverhalts
eigentlich haben."
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