(ots) - Geradezu mantrahaft haben die Wahlkämpfer der
großen Parteien in den letzten Tagen vor dem Urnengang in Berlin
einen Satz mit Verweis auf die Landtagswahl im Norden vor 14 Tagen
wiederholt: "Berlin ist nicht Schwerin". Ob das gestrige Ergebnis
nun die Folge des großen Weckrufs aus MV ist, bleibt jedoch
anzuzweifeln. Dafür hat die SPD ein viel zu schlechtes Ergebnis
erzielt. Noch nie haben 23 Prozent Wählerstimmen gereicht, um
einen Ministerpräsidenten bzw. Regierenden Bürgermeister zu stellen.
Fünf Prozent Verlust, das erinnert an Schwerin. Dennoch reicht es zum
Regieren - Glück gehabt. In Schwerin haben SPD und CDU in den
letzten Tagen beschlossen, gemeinsam weiter zu regieren. Mit Blick
auf Berlin kann man sich schön anschauen, wohin das führen kann, wenn
man seinen Politikstil nicht ändert. Immerhin zeigt das gestrige
Wahlergebnis, dass es noch Machtoptionen jenseits der großen
Koalition gibt. Rot-Grün-Rot kann funktionieren, siehe Thüringen.
Aber es wird nicht einfacher an der Spree.
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