(ots) - Ich begrüße Sie sehr herzlich zu unserer
Abschluss-Pressekonferenz der 66. IAA Nutzfahrzeuge.
Das Motto dieser IAA - "Ideen sind unser Antrieb" - wird auf
dieser weltweit wichtigsten Leitmesse für Transport, Logistik und
Mobilität voll eingelöst. Diese IAA ist von einer beispiellosen
Dynamik geprägt, der Blick geht weit nach vorn. Zukunft wird hier in
Hannover sichtbare Realität. Die gesamte Nutzfahrzeugbranche zeigt
den IAA-Besuchern ihre Innovationskraft, ihre Kreativität, ihren
Pioniergeist. Dafür stehen die 332 Weltpremieren und über 100
Europapremieren. Die IAA ist noch stärker die Messe der Entscheider,
und sie ist internationaler denn je.
Drei große Themen haben diese IAA dominiert: Elektromobilität,
Digitalisierung, Urbane Logistik.
Elektromobilität: So gut wie jeder Hersteller von Stadtbussen und
Vans hat Modelle mit Elektro- und Hybridantrieb im Portfolio. Etliche
davon sind schon auf der Straße unterwegs, viele weitere kommen in
nächster Zeit. Das heißt: In den Städten wird in Zukunft immer mehr
emissionsfreie Mobilität möglich sein, Busse und Transporter werden
flüsterleise durch die Straßen fahren. Dies gilt mittelfristig auch
für schwere Lkw im Verteilerverkehr. Eine neue Lebensqualität für
urbane Räume wird damit erkennbar.
Digitalisierung: Das ist der größte und umfassendste
Innovationstreiber. Die Vernetzung und Automatisierung des
Nutzfahrzeugs geht weiter über die bisher bekannten Assistenzsysteme
hinaus.
Nur ein Beispiel: Lkw, auf Autobahnen und Fernstraßen elektronisch
vernetzt und digital angekoppelt - wir nennen das Platooning -,
können ihren Spritverbrauch und ihre CO2-Emissionen deutlich senken.
Gleichzeitig erhöht Platooning die Sicherheit, die "Schrecksekunde"
entfällt, die vernetzte Elektronik reagiert sofort. Die Vernetzung
bringt für den Fernfahrer zudem den Vorteil, dass er einen freien
Stellplatz "digital reservieren" kann.
Urbane Logistik: Einen Quantensprung bietet die Digitalisierung in
den Städten: Mehr Sicherheit, mehr Effizienz, mehr Lebensqualität.
Rundum-Kameras und Sensoren an den Fahrzeugen sind hier zu sehen, so
dass der "tote Winkel" und die damit verbundenen Gefahren der
Vergangenheit angehören werden. Die Anlieferung der Waren erfolgt "on
demand", individuell und pünktlich. Für die Städte noch Vision, aber
für Ziele in ländlichen Räumen oder an Bergstationen heute schon
vorstellbar: Der Transporter wird unterstützt durch Lieferdrohnen,
die zur jeweiligen Haustür "ausschwärmen". Hier auf der IAA haben wir
das den Besucher vor Halle 19 "live" gezeigt.
Insbesondere in den Städten entfalten diese drei Megatrends ihre
volle Wirkung. Für die Menschen heißt das: Urbane Mobilität und
Logistik gewinnen an Effizienz, Sicherheit und Komfort.
Im Rahmen der New Mobility World logistics haben wir diese Themen
auf zahlreichen Kongressen, auf der LIVE-Bühne im Freigelände, bei
den "Guided Tours" und bei vielen Elektro-Probefahrten auf dem
IAA-Gelände behandelt und erleben lassen. Der IAA-Besucher konnte in
diese neue Welt der Mobilität und Logistik eintauchen und sie direkt
erfahren. Auch das macht die Faszination dieser IAA aus, wir
entwickeln sie zu mehr Event statt allein Präsenz.
Nur auf der IAA ist die gesamte Wertschöpfungskette des
Nutzfahrzeugs zu sehen. Das unterscheidet uns von allen anderen
Automobil-Messen. Sehr stark vertreten sind die Zulieferer: Jeder
zweite der 2.013 Aussteller zählt zu dieser Herstellergruppe. Noch
höher ihr Anteil an den IAA-Weltpremieren: 72 Prozent (239) der 332
Weltpremieren kommen von Zulieferunternehmen, vor allem im Bereich
Elektromobilität und Digitalisierung. Ähnlich hoch ist ihr Anteil an
den Europapremieren (71 Prozent).
Auch die Hersteller von Anhängern und Aufbauten sind mit ihren
vielen Neuheiten sehr präsent. Hautnah zu erleben war ihre wachsende
Bedeutung für die Wertschöpfung, von alternativen Antrieben bis zu
neuen Services, gleichzeitig verschieben sich klassische Grenzen
zwischen Lieferant und Hersteller mit Digitalisierung und neuen
Geschäftsmodellen.
Besonders stark vertreten sind auf dieser IAA die Busse. Und es
ist kein Zufall, dass vier der fünf Kandidaten für den renommierten
"Bus of the Year"-Award Busse mit Elektroantrieb sind. Der Trend ist
klar: Eine Branche steht zunehmend unter Strom. Und das, obwohl der
Bus ohnehin schon absoluter CO2-Champion ist.
Die IAA ist noch internationaler geworden. Der Anteil der
ausländischen Aussteller beträgt 61 Prozent (2014: 59 Prozent). Die
Zahl der ausstellenden Länder ist auf 52 gestiegen (2014: 45). Zu den
Top-5 aus dem Ausland zählen China (229), Italien (145), die
Niederlande (121), die Türkei (92) und Frankreich (85). Gut jeder
dritte Aussteller kommt aus Europa (ohne Deutschland), jeder fünfte
kommt aus Asien.
Über das hohe Besucherinteresse sind wir sehr glücklich,
qualitativ und quantitativ: Die Besucherzahlen sind nicht direkt
vergleichbar, weil die IAA 2016 neun Tage dauert, 2014 waren es zehn.
Wir sind mit der deutlich höheren Zahl an Pressekonferenzen diesmal
einen Tag später gestartet. Dennoch kommen pro Tag im Schnitt mehr
Menschen auf die IAA als vor zwei Jahren. Wir freuen uns über nahezu
250.000 Besucher, ein sehr, sehr gutes Ergebnis. Und wir haben damit
- trotz der kürzeren Dauer der Messe - das Niveau des Jahres 2014
übertroffen. Besonders zufrieden äußerten sich unsere Aussteller über
die hohe Qualität der Besucher und die sehr intensiven
Kundengespräche. Die IAA Nutzfahrzeuge hat sich noch stärker zu einer
professionellen Fachmesse der Entscheider entwickelt: Der
Fachbesucheranteil stieg auf 86 Prozent (2014: 84 Prozent). Acht von
zehn Fachbesuchern sind Entscheider, bei ausländischen Fachbesuchern
sind es sogar neun von zehn. Die Führungskräfte dieser Industrie -
national wie international - wissen, die IAA Nutzfahrzeuge ist ein
Muss für ihr Business. Das zeigen unsere repräsentativen
Besucherbefragungen.
Was für die Aussteller gilt, trifft auch auf die Fachbesucher zu:
Sie werden immer internationaler. Jeder dritte Fachbesucher kommt aus
dem Ausland (2014: 29 Prozent), an Spitzentagen sind es bis zu 43
Prozent. Die meisten ausländischen Fachbesucher kommen aus China,
gefolgt von den Niederlanden und Polen.
Eine weitere gute Nachricht: Die Investitionsbereitschaft der
IAA-Besucher steigt nach einem Messerundgang - und sie ist höher als
vor zwei Jahren: 60 Prozent der Fachbesucher, die Einfluss auf
Einkaufsentscheidungen haben, planen in den nächsten sechs bis zwölf
Monaten Investitionen im Nutzfahrzeugbereich (2014: 56 Prozent). Gut
jeder zweite Fachbesucher nutzt den Messebesuch zur Vorbereitung von
Investitionen, bei ausländischen Gästen ist der Anteil noch höher (68
Prozent). Etliche IAA-Besucher sind sehr entscheidungsfreudig. Manch
ein Aussteller ließ bei getätigten Kaufabschlüssen am Stand ein
Glöckchen klingeln, oft mehrmals pro Stunde.
Das zeigt: Die IAA ist die Messe der Entscheider, sie erreicht
ihre Zielgruppen passgenau. Die IAA ist eine einzigartige Plattform
für exzellente Kundenkontakte. Die Besucher wiederum treffen auf
kompetente und hochprofessionelle Ansprechpartner bei den
Ausstellern.
Zudem ist die IAA ein großer Kongress mit 27 fachbezogenen
Veranstaltungen und Events mit insgesamt rund 4.400 Gästen. Ich
erwähne hier nur beispielhaft den CarIT-Kongress, die beiden
"IAA-Klassiker" Gefahrguttag und Ladungssicherung sowie die neuen
Symposien der New Mobility World logistics, darunter die Dronemaster
Logistics und das "Lab16 - Startups meet Industry". Insbesondere mit
dem Lab16 haben wir ein völlig neues Event-Format geschaffen, bei dem
sich Start-ups und Industrie treffen und pfiffige neue Ideen
entwickeln. Begleitet wurde das Lab von einem 24-Stunden-Hackathon,
bei dem Studenten unter Hochdruck kreative IT-Lösungen für einen
deutschen Nutzfahrzeughersteller erarbeiteten.
Mit diesem Programm und den hochrangigen Referenten lagen wir auch
bei der Themenwahl im Ziel, wie die guten Teilnehmerzahlen zeigen.
Bei den vielen VIP-Rundgängen - u. a mit EU-Kommissar Guenther
Oettinger, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sowie Europa-
und Bundestagsabgeordneten - war insbesondere das Interesse an
Elektromobilität und Vernetzung sehr ausgeprägt.
Auch die vielen Probefahrten mit Elektrofahrzeugen und
herkömmlichen Antrieben, unsere Aktionen zur Nachwuchsförderung und
die vielen Sonderschauen gehören zum Gesamtkonzept dieser Leitmesse.
Kurz: Diese IAA ist auch ein großer, internationaler
Mobilitätskongress mit einem spannenden Action-Programm und
effizienter Kommunikationsplattform, die manche gesonderte
Dienstreise erspart, wie uns Aussteller versichern.
Zur IAA haben sich mehr als 2.100 Journalisten aus 58 Ländern
akkreditiert, ein Plus von rund 10 Prozent gegenüber 2014 (1.944).
Die IAA Nutzfahrzeuge ist ohne Frage die internationale Leitmesse für
Transport, Logistik und Mobilität mit der weltweit höchsten
Medienresonanz. Viele Aussteller erwähnten Besuche von
Medienvertretern auf ihren Ständen über die gesamte Messezeit, also
nicht nur an den Pressetagen, an denen über 100 Pressekonferenzen
stattfanden, deutlich mehr als 2014.
Wir ziehen heute eine sehr positive IAA-Bilanz. Und wir danken an
dieser Stelle dem gesamten Team der Deutsche Messe AG für ihre
Unterstützung, ihre Professionalität, ihre ausgesprochene
Dienstleistungsorientierung und für ihre enge und vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit uns allen im VDA. Das macht uns bei aller
Belastung und langen Tagen viel, viel Freude. Wir kommen gern wieder.
Nach der IAA ist vor der IAA: In einem Jahr beginnt in Frankfurt
am Main die 67. IAA Pkw (14. - 24. September 2017), und 2018 sehen
wir uns hier in Hannover auf der 67. IAA Nutzfahrzeuge (27. September
- 04. Oktober 2018) wieder.
Pressekontakt:
Eckehart Rotter
Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA)
Abteilung Presse
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