(ots) - Der Demokrat Tim Kaine hat sich selbst einmal
als "langweilig" bezeichnet. Der Republikaner Mike Pence wiederum
beschrieb sich als einen Politiker aus der "zweiten Reihe". Erfahrene
Beobachter rechneten damit, dass die Debatte zwischen den beiden
Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten so verschlafen verlaufen
würde wie das Leben im beschaulichen Farmville im Rest des Jahres,
sobald die Trucks der großen Fernsehsender wieder abgefahren sind.
Weit gefehlt. Der Schlagabtausch verlief heftig. Das nutzt Trump mehr
als Clinton. Pence musste zwar immer wieder Donald Trumps Fehltritte
verteidigen. Doch unbeliebt machte sich eher der in seiner
Angriffslust übereifrig erscheinende Kaine. Vor allem zu Beginn der
Debatte war er es, der seinem Gegenüber immer wieder ins Wort fiel.
Das sollte wohl entschlossen wirken, ließ ihn aber nicht gerade
sympathisch erscheinen. Pence hingegen konnte sich staatsmännischer
präsentieren. Da beide Kandidaten den meisten Amerikanern vor der
Debatte unbekannt waren, wird sich dieses Bild bei den Wählern
einprägen. Insofern hat Kaine seine Mission - Hillary Clintons
menschliche Seite zu betonen - nicht oder zumindest nicht überzeugend
erfüllen können. Dass Pence seinerseits auch die unhaltbarsten
Aussagen von Trump verteidigt hat, geriet dabei in den Hintergrund.
Nach einer schlechten Woche für Trump können die Republikaner in
Farmville wieder punkten. Ein überraschendes Comeback.
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