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Jubiläum "100 Jahre Blindenführhundausbildung" im Oktober 2016 / 15. Oktober 2016: Internationaler Tag des weißen Stockes / Wie Sie Blindenführhunde und ihre Halter unterstützen können

ID: 1410675

(ots) - Im Oktober 1916 übergab der Deutsche Verein für
Sanitätshunde den ersten systematisch ausgebildeten Blindenführhund
an den Kriegsblinden Paul Feyen. Anlässlich des Jubiläums weist die
Informationskampagne "Woche des Sehens" darauf hin, wie man durch
umsichtiges Verhalten Blindenführhunde und ihre Halter unterstützen
kann.

Es ist faszinierend, einen blinden Menschen mit seinem Führhund zu
beobachten. Zielsicher gehen beide durch den dichtesten Verkehr,
überqueren Straßen und suchen Geschäfte auf. Es sieht spielerisch
leicht aus, bedeutet aber äußerste Konzentration für Hund und Halter.
Der Halter muss den Bewegungen des Hundes, die er über das
Führgeschirr vermittelt bekommt, folgen und dem Hund die notwendigen
Signale geben.

Der Hund muss abgestellten Fahrrädern, Einkaufstaschen,
Blumenkübeln und Passanten ausweichen, dabei darauf achten, dass sich
der blinde oder hochgradig sehbehinderte Mensch nicht an
herabhängenden Markisen stößt, und Gefahren wie Treppen oder Absätze
anzeigen. Auf Hörzeichen muss er Treppen und Türen, Ampeln,
Zebrastreifen und freie Sitzplätze finden, sich aber dem Hörzeichen
zum Gehen widersetzen, wenn beispielsweise die zu überquerende Straße
nicht frei ist.

Hier die drei wichtigsten Regeln, um Hund und Halter die
konzentrierte Zusammenarbeit zu erleichtern.

- Nicht ablenken!

Behindern Sie den Führhund nicht durch Anstarren oder Ansprechen
und locken Sie ihn nicht an. Vermeiden Sie, dass andere Hunde dem
Führgespann - Mensch und Tier - zu nahe kommen, da dem Führhund
während seines Dienstes keine Sozialkontakte erlaubt sind.

- Nicht anfassen!

Sprechen Sie den Halter an, wenn Sie Hilfe anbieten wollen.
Unvermitteltes Berühren oder Greifen nach Führbügel oder Halsband
wirken verunsichernd.





- Zutritt gewähren!

Blinde Menschen sind auf ihre Führhunde angewiesen. Ermöglichen
Sie ihnen mit ihren Führhunden den Zutritt auch dort, wo Hunde sonst
nicht zugelassen sind, und zeigen Sie Verständnis, wenn Sie an
solchen Orten Blindenführhunde antreffen.

Die drei Regeln wurden dem Faltblatt "Der Blindenführhund -
Assistenz auf vier Pfoten" entnommen. Das Faltblatt zum Download,
weitere Verhaltensregeln und Informationen finden Sie unter
www.woche-des-sehens.de/blindenfuehrhunde

Blindenführhunde damals und jetzt

Im Ersten Weltkrieg wurden Blindenführhunde vor allem an
erblindete Soldaten übergeben, aber in den folgenden Jahren
profitierten zunehmend Zivilblinde von den "Helfern auf vier Pfoten".
Das fand auch im Ausland viel Beachtung und die Idee der
systematischen und institutionellen Ausbildung von Führhunden führte
zu Neugründungen von Schulen in der Schweiz, in England und den USA.
Seitdem verlassen sich weltweit blinde und sehbehinderte Menschen auf
die Führleistungen ihrer Hunde.

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) würdigt das
Jubiläum im Jahr 2016 mit einer Wanderausstellung, einem Sachbuch,
einer Resolution und einem Treffen von Führhundhaltern aus ganz
Deutschland. Die Aktivitäten werden gefördert durch die Aktion
Mensch. Historische Fakten und Infos rund um das Führhundjubiläum
unter http://4-pfoten.dbsv.org

15. Oktober: Internationaler Tag des weißen Stockes

Im Jahr 1964 wurde vom US-Kongress eine Resolution in Kraft
gesetzt, die den 15. Oktober zum White Cane Safety Day (übersetzt
ungefähr: "Verkehrssicherheitstag des weißen Stockes") erklärte. Mit
seiner umgehenden Proklamation unterstützte der damalige Präsident
der Vereinigten Staaten, Lyndon B. Johnson, das Streben blinder
Menschen nach mehr Selbstständigkeit.

Der Tag des weißen Stockes entwickelte sich schnell zum weltweiten
Aktionstag der blinden Menschen. Seit dem Jahr 2002 ist der 15.
Oktober in Deutschland zugleich der Abschlusstag der Woche des
Sehens. Nach deutschem Recht ist ein Mensch blind, wenn er auf dem
besser sehenden Auge selbst mit Brille oder Kontaktlinsen nicht mehr
als 2 Prozent von dem sieht, was ein Mensch mit normaler Sehkraft
erkennt. Wenn man weniger als 5 Prozent sieht, gilt man als
hochgradig sehbehindert. Auch viele hochgradig sehbehinderte Menschen
sind auf den weißen Stock angewiesen. Mehr Informationen unter
www.weisser-stock.de

Woche des Sehens 8.-15. Oktober 2016

Die Woche des Sehens findet in diesem Jahr bereits zum fünfzehnten
Mal statt. Getragen wird die Informationskampagne von der
Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem
Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen
Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und
Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland.
Unterstützt wird die Woche des Sehens von der Aktion Mensch und der
Carl Zeiss Meditec AG.

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Pressekontakt:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
Volker Lenk, Pressesprecher
Tel.: 030 / 28 53 87-140
E-Mail: v.lenk(at)dbsv.org

Original-Content von: Woche des Sehens, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 11.10.2016 - 11:00 Uhr
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