(ots) -
Das Bundesumweltministerium lehnt die Forderung der
Umweltschutzorganisation BUND nach einem Verbot von Mikroplastik in
Kosmetika ab. Ein Gesetz sei keine Garantie dafür, dass ein Ausstieg
aus Mikroplastik schneller gehe, erklärt Ministeriumssprecher Stephan
Haufe im ZDF-Wirtschafts- und Verbrauchermagazin "WISO", am Montag,
17. Oktober 2016, 19.25 Uhr. Im so genannten Kosmetik-Dialog sei
bereits mit der Industrie ein freiwilliger Ausstieg bis 2020
vereinbart. "Sollte dies nicht funktionieren, dann müssten wir andere
Maßnahmen überlegen."
Das Bundesumweltministerium reagiert damit auf eine Forderung der
Umweltschutzorganisation BUND, die in "WISO" ein komplettes Verbot
von Mikroplastik in Kosmetikprodukten verlangt. Die freiwillige
Verpflichtung vieler Kosmetikhersteller, ab 2014 Mikroplastik aus
ihren Produkten herauszunehmen, habe nicht stattgefunden, sagt Nadja
Ziebarth vom BUND in "WISO". Als Beleg dafür verweist Ziebarth auf
die Ergebnisse einer noch unveröffentlichten umfangreichen neuen
Mikroplastik-Studie von Codecheck und BUND, die dem ZDF-Magazin
vorliegt. Demnach ist jedes dritte Peeling und jeder fünfte
Lippenstift etwa mit Polyethylen belastet. Polyethylen ist der
bekannteste Mikroplastikstoff. "Die Hersteller haben behauptet, sie
steigen freiwillig aus. Das sehen wir nicht. Deshalb brauchen jetzt
eine gesetzliche Regelung."
In der Studie wurden knapp 103.000 Produkte aus den Jahren 2014
und 2016 miteinander verglichen.
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