(ots) - CEO Utermann wirft US-Notenbank Zaudern vor /
Warnung vor politischer Unsicherheit
Berlin, 19. Oktober 2016 - Der Vorstandsvorsitzende des
Vermögensverwalters Allianz Global Investors (AGI), Andreas Utermann,
rechnet nicht mit einer schnellen weltweiten Zinswende. Grund sei die
zögerliche Haltung der US-Notenbank Fed: "Die US-Notenbank drückt
sich seit Jahren um Zinsschritte. Mal erklärt sie, die Zinsen bei
sieben Prozent Arbeitslosenquote zu erhöhen, mal bei sechs, dann
heißt es: bei fünf Prozent. Fakt ist: Es wird Geld gedruckt, bis die
Inflation kommt, und vielleicht noch darüber hinaus", sagte Utermann
dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 11/2016; EVT 20. Oktober).
Angesichts der Geldpolitik der Notenbanken würden die Renditen auf
viele Geldanlagen weiter extrem niedrig bleiben. "Wenn ich sage, eher
null Prozent bei Anleihen und real vier Prozent bei Aktien, dann
kommt das unseren Erwartungen nahe. Bei Anleihen ist ja schon
mathematisch nicht viel zu holen angesichts der Negativ-Renditen",
sagte Utermann.
Zugleich mahnte er, politische Risiken wie die aufkommenden
populistischen Bewegungen in fast allen Industriestaaten ernster zu
nehmen. "Wir denken, dass man den politischen Risiken erheblich mehr
Aufmerksamkeit widmen muss. Nicht singulären Ereignissen wie den
Präsidentschaftswahlen in den USA, dem Brexit-Referendum oder den
Notenbankentscheidungen." Viele Verbraucher sähen, dass die
Infrastruktur verrotte oder dass es ihnen schlechter gehe als vor
zehn oder 15 Jahren. Dies führe zu Verdruss und zu extremen
Handlungen. "Die Zinsen mögen die Notenbanken gut im Griff haben.
Aber hat die Politik diesen Prozess im Griff? Damit umzugehen wird
eine Herausforderung für alle sein", sagte der Allianz-Manager.
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