(ots) - Europas größte Versandapotheke DocMorris
kritisiert die Pläne von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), den
Online-Handel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln zu verbieten. "Ich
hätte mir gewünscht, dass sich Herr Minister Gröhe darüber freut,
dass mit dem Ende der Preisbindung für Medikamente auf Rezept der
Kumpel im Ruhrgebiet und die Rentnerin in der Eifel entlastet
werden", sagte DocMorris-Chef Olaf Heinrich der "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe). Offenbar würden die wirtschaftlichen Interessen von
20.000 Apothekern höher bewertet als die Entlastung von Millionen von
Verbrauchern und Patienten. "Das gilt besonders für
einkommensschwache und chronisch kranke Menschen", sagte Heinrich.
Heinrich hält die Pläne, den Online-Handel mit Medikamenten zu
verbieten, für verfassungswidrig. Entsprechende Vorhaben seien
bereits 2008 und 2012 gescheitert. "Jetzt gibt uns auch der
Europäische Gerichtshof Recht, wenn wir Patienten bei Medikamenten
preislich entlasten." Ein Verbot, so Heinrich, hätte also auch
europarechtliche Konsequenzen. DocMorris wolle nun die Verbots-Pläne
des Gesundheitsministeriums in Ruhe und Sorgfalt prüfen. "Wir stehen
jederzeit zur Verfügung, Herrn Minister Gröhe unsere Argumente auch
im persönlichen Gespräch vorzutragen", sagte Vorstandschef Heinrich.
So könnten beispielsweise die Pläne der Bundesregierung aus 2006 zu
einer Preisobergrenze erneut diskutiert werden. Bislang seien aber
weder EU-ausländische Versandapotheken noch deren Verbandsvertreter
in dieser Sache gehört worden.
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