(ots) - "Die fehlerfreie Organisation ist eine Illusion"
- Branche müsse mit schwarzen Schafen kritischer umgehen
Osnabrück.- Heimlich aufgezeichnete Bilder aus deutschen Ställen
von kranken oder verletzten Tieren erschüttern regelmäßig die
Öffentlichkeit. Nach Ansicht der Osnabrücker Agrarprofessorin Karin
Schnitker werden sich solche Zustände nie ganz vermeiden lassen. Im
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte
Schnitker: "Die fehlerfreie Organisation ist eine Illusion." Selbst
in großen Unternehmen mit straffen Hierarchien käme es zu
Regelverstößen, wie sich bei Volkswagen oder der Deutschen Bank
gezeigt habe.
Die Hochschullehrerin wies darauf hin, dass nicht alle Bilder
zwangsläufig Tierschutzverstöße zeigten. "Dennoch werden auch diese
zu Recht kritisch gesehen, da sie nicht damit übereingehen, was das
Volksempfinden zu einer anständigen Tierhaltung ist." Sie empfiehlt
der Agrarbranche einen sensibleren Umgang, denn solche Bilder würden
viele Menschen berühren. Nur ein sehr kleiner Teil der Betriebe sei
überhaupt auffällig. "Mit Letzteren muss die Branche selbst viel
kritischer umgehen", so Schnitker.
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