(ots) - Noch ist der Konflikt um die angeschlagene
Supermarktkette Kaiser's Tengelmann nicht endgültig vom Tisch. Aber
die nun getroffene Grundsatzvereinbarung lässt endlich hoffen.
Ursprünglich wollte Konkurrent Edeka die Kaiser's-Märkte ganz
übernehmen. Das ging Mitkonkurrent Rewe gegen den Strich. Nun werden
die Filialen zwischen den beiden Handelskonzernen aufgeteilt. Die
finanziellen Grundlagen für den Interessenausgleich wie der Kaufpreis
sollen durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer gelegt werden.
Warum eigentlich nicht gleich so, möchte man da fragen. Den
verunsicherten Mitarbeitern wäre dann auf jeden Fall viel Frust und
Ärger erspart geblieben. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
feiert sich nun für diesen Deal. Dabei hat er sich am allerwenigsten
mit Ruhm bekleckert. Der SPD-Chef hätte besser auf das
Bundeskartellamt hören sollen, das den Komplettverkauf an Edeka aus
Wettbewerbsgründen von Anfang an untersagt hatte. Durch Gabriels
Ministererlaubnis, mit der er das Kartellamt quasi überstimmte,
eskalierte nämlich die Situation. Und dann wurde auf Betreiben Rewes
die Sondergenehmigung per Gerichtsbeschluss auch noch gestoppt. Was
folgte, war nicht nur großes Wirrwarr und ein massiver Zeitverlust,
sondern auch viel böses Blut bei allen Beteiligten und eine immer
größere werdende Verhärtung der Fronten. Erst wenn auch Klarheit über
Details wie den Kaufpreis besteht, will Rewe endgültig von einer
Klage Abstand nehmen. Schon das zeigt, wie angespannt die Situation
trotz des jetzt gefunden Kompromisses immer noch ist. Unklar bleibt
auch noch, wie man mit den Filialen in Nordrhein-Westfalen verfahren
will, von denen nicht wenige als besonders defizitär gelten.
Zumindest für einen Teil der rund 15 000 Beschäftigten von Kaiser's
Tengelmann ist die Sache deshalb immer noch nicht ausgestanden.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik(at)lr-online.de
Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell