(ots) -
- Wachsender Optimismus treibt Geschäftsklima nach oben
- Starker Stimmungsanstieg im Verarbeitenden Gewerbe
- Beschäftigungserwartungen so hoch wie lange nicht
- Erstmals seit drei Jahren umfassend positive Preiserwartungen
In der deutschen Wirtschaft ist zu Beginn des Schlussquartals 2016
von einer herbstlichen Melancholie nichts zu spüren. Das
mittelständische Geschäftsklima legt laut
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer nach dem ungewöhnlich kräftigen Anstieg
im Vormonat erneut zu und steigt um 2,3 Zähler auf 20,4 Saldenpunkte.
Hauptgrund hierfür ist der zuversichtliche Ausblick der Firmen. Mit
einem bemerkenswerten Anstieg von 3,7 Zählern auf 13,8 Saldenpunkte
erreichen die mittelständischen Geschäftserwartungen den höchsten
Stand seit Anfang 2014. Auch die Zufriedenheit der kleinen und
mittleren Unternehmen mit den laufenden Geschäften trägt zur guten
Laune bei (+0,9 auf 26,9 Saldenpunkte).
Die gute Stimmung basiert auf der anhaltend lebhaften
Binnennachfrage in Deutschland, die maßgeblich vom
Beschäftigungszuwachs, dem Konsum und der Wohnbautätigkeit getragen
wird. Zudem scheint der unmittelbare Brexit-Schock verdaut, während
die Weltwirtschaft gleichzeitig mit einigen positiven Nachrichten
aufwartet. So haben sich die deutschen Warenausfuhren nach vier
Monatsrückgängen in Folge im August mit einem deutlichen Anstieg von
3,4 % zurückgemeldet. Die Auslandsaufträge dürften im dritten Quartal
spürbar gewachsen sein und die vom ifo Institut befragten
Industriefirmen sehen ihren erwarteten Exportgeschäften im Oktober so
zuversichtlich wie zuletzt vor drei Jahren entgegen.
Die globalen Lebenszeichen heben im Oktober auch die Laune der
Großunternehmen. Mit einem Plus von 3,2 Zählern auf 18,9 Saldenpunkte
steigt ihr Geschäftsklima sogar noch kräftiger als im Mittelstand,
allen voran in der exportstarken Großindustrie (+3,8 Zähler auf 18,9
Saldenpunkte). Auch im Mittelstand verbessert sich das Geschäftsklima
des Verarbeitenden Gewerbes kräftig von 3,2 Zählern auf 15,8
Saldenpunkte. "Die umfassende und rasante Erholung des
Industrieklimas sowohl im Mittelstand als auch bei den
Großunternehmen ist eine besonders gute Nachricht, denn das
Verarbeitende Gewerbe prägt den Takt der deutschen Konjunktur", sagt
Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.
Neben der Verbesserung der allgemeinen Lageurteile und
Geschäftserwartungen, zeichnen im Oktober auch die Erwartungen der
Firmen zu Absatzpreisen und Beschäftigung ein optimistisches
Zukunftsbild. Unter den Großunternehmen (+2,4 Zähler auf 15,4
Saldenpunkte) planen per Saldo so viele Firmen zusätzliche
Arbeitsplätze zu schaffen wie zuletzt im April 2012, beim Mittelstand
(+1,1 Zähler auf 12,9 Saldenpunkte) muss man sogar bis zum Juli 2011
zurückgehen, um einen höheren Wert des Beschäftigungsindikators zu
finden. Seit fast drei Jahren gehen Mittelständler (+2,2 Zähler auf
2,9 Saldenpunkte) und Großunternehmen (+3,2 Zähler auf 1,6
Saldenpunkte) zudem erstmals wieder gleichzeitig von steigenden
Preisen aus.
"Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer belegt: Sowohl die kleinen und
mittleren Firmen als auch die Großunternehmen haben Vertrauen in die
positive Entwicklung der deutschen Konjunktur. Aufgrund der
durchgreifenden Stimmungsaufhellung im Oktober halte ich es für
durchaus möglich, dass für unsere bislang gültige Konjunkturprognose
für das Jahr 2016 von +1,8 % Spielraum nach oben besteht. Auch für
2017 - wir gehen bisher von +1,3 % aus - ist eine positive
Ãœberraschung nicht ausgeschlossen", kommentiert KfW-Chefvolkswirt
Zeuner. Besonders mit Blick auf 2017 sei aber auch eine gewisse
Vorsicht angebracht: "Das Enttäuschungspotenzial bei möglichen
Störungen ist vor dem Hintergrund der hohen Erwartungen in den Firmen
ebenfalls recht groß. Ein vorhersehbarer Störkandidat ist nach wie
vor der Brexit, den die britische Regierung nach jetzigem
Planungsstand im März 2017 anstoßen will."
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter
www.kfw.de/mittelstandsbarometer
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