(ots) - Marokko - das Gastgeberland der diesjährigen
Klimakonferenz der Vereinten Nationen - hat sich ehrgeizige
Klimaziele gesetzt. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
das Land bei der Umsetzung.
Der Klimawandel ist in Marokko bereits angekommen und macht sich
durch Wasserknappheit, steigende Temperaturen und eine Häufung von
Extremwetterereignissen bemerkbar. Das Land will daher seinen Ausstoß
von Treibhausgasen bis 2030 um 32% verringern und 52% seiner
Stromerzeugung durch erneuerbare Energien abdecken. Diese ehrgeizigen
Ziele präsentierte Marokko im vergangenen Jahr auf der Klimakonferenz
in Paris. Um sie zu erreichen, entwickelt die marokkanische Regierung
mit Hilfe der GIZ eine landesweite Strategie zur Anpassung an den
Klimawandel und Minderung seiner Folgen. Auch die Umsetzung wird von
der GIZ unterstützt, u.a. durch berufliche Bildung, strategische
Beratung und die Vernetzung mit der lokalen Wirtschaft.
Auswirkungen des Klimawandels verringern
Für die marokkanische Bevölkerung bedeutet der Klimawandel eine
zunehmende Bedrohung ihres Lebensunterhalts. Die GIZ unterstützt
gemeinsam mit der marokkanischen Regierung die lokale Bevölkerung
dabei, ihre Lebensgrundlage zu erhalten. So wurden Berberfrauen im
Süden des Landes darin geschult, aus den Nüssen des klimaresistenten
Arganbaums hochwertiges Öl herzustellen, das mittlerweile
Bio-zertifiziert ist und auch auf dem europäischen Markt vertrieben
wird. Die Arganölproduktion verbessert das Einkommen von rund 2.500
Familien und ist ein wichtiges wirtschaftliches Standbein der Region
geworden.
Berufliche Qualifizierung unterstützt die Energiewende
Bislang fehlt es in Marokko an qualifizierten Handwerkern und
geeigneten Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, um den Ausbau der
erneuerbaren Energien flächendeckend zu gestalten. Die GIZ
unterstützt daher den organisatorischen, didaktischen und technischen
Aufbau eines Ausbildungszentrums in Oujda, wo seit vergangenem Jahr
165 Schüler zu Fachkräften für Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie
Energieeffizienz ausgebildet werden. Außerdem finden im
Bildungszentrum regelmäßig Weiterbildungskurse für Facharbeiter,
Architekten und Ingenieure zu Themen der erneuerbaren Energien statt.
Das von der GIZ entwickelte Aus- und Weiterbildungskonzept wird
zukünftig auf weitere Ausbildungszentren übertragen.
Grüne Moscheen schaffen Jobs und sparen Energie
Auch religiöse Autoritäten spielen für die marokkanische
Energiewende eine wichtige Rolle. Die GIZ arbeitet mit Moscheen
zusammen, um möglichst viele Menschen für das Thema Energieeffizienz
zu sensibilisieren. Knapp 150 Imame und Mourchidas (weibliche
Religionsgelehrte) wurden bereits zum sparsamen Umgang mit Energie
und zu den Vorteilen erneuerbarer Energien geschult und geben ihr
Wissen in den Predigten an ihre Gemeinden weiter. Außerdem werden
derzeit die ersten 100 Moscheen Marokkos energetisch saniert: etwa
durch den Einsatz von LED-Beleuchtungsanlagen, Photovoltaik-Systemen
und Solaranlagen für warmes Wasser. Das Besondere dabei: Die
Modernisierungsarbeiten finden auf der Grundlage von
Energiesparverträgen statt, bei denen marokkanische Unternehmen das
finanzielle und technische Risiko übernehmen und sich anhand der von
ihnen erzielten Einsparungen entlohnen.
Unterstützung der marokkanischen Gastgeberrolle
Ein Meilenstein in den Klimaschutzbestrebungen ist die
Entscheidung Marokkos, Gastgeber für die Klimakonferenz der Vereinten
Nationen COP22 zu sein. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt
die GIZ die Präsidentschaft der Klimakonferenz und das nationale
Organisationskomitee.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die
Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige
Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt
dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven
entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.
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