(ots) - Am 8. November 2016 finden in den
USA Präsidentschaftswahlen statt. Alles spricht für eine äußerst
knappe Entscheidung zwischen dem Kandidaten der Republikaner Donald
Trump und seiner Gegnerin, der Demokratin Hillary Clinton.
Wirtschaftlich stehen die Vereinigten Staaten immer noch solide da:
Der seit Mitte 2009 andauernde Wirtschaftsaufschwung ist in den USA
auch im Herbst 2016 noch intakt. Neuere Konjunkturprognosen lassen
für dieses Jahr jedoch nur noch ein abgeschwächtes reales
BIP-Wachstum von gut 1,5 Prozent erwarten (2015: 2,6 Prozent).
Ursächlich ist neben den rückläufigen Unternehmensinvestitionen auch
die zuletzt etwas nachlassende Konsumdynamik, die sich auch negativ
auf den Handel auswirkt.
Und wie steht es eigentlich um das Thema Freihandel in einer der
liberalsten Volkswirtschaften der Welt? "Die von führenden
US-Politikern lange gepflegte Tradition, sich für einen weiteren
Abbau internationaler Handelsschranken einzusetzen, ist zuletzt
abhandengekommen. Solche Forderungen gelten unter den Wahlkämpfern
sogar als toxisch", sagt Martin Wiekert, USA-Experte bei Germany
Trade & Invest in Washington D.C. Beide Präsidentschaftskandidaten
der großen Parteien versuchen, durch eine kritische Haltung gegenüber
dem Freihandel Punkte zu machen. Hintergrund sei laut Wiekert das
Empfinden vieler Mittelschichtamerikaner, durch die Globalisierung
und Abkommen wie das North American Free Trade Agreement (NAFTA)
ökonomisch ins Hintertreffen geraten zu sein.
"Grundsätzlich hat sich in den USA das politische Klima für
weitere Außenhandelsliberalisierungen verschlechtert. Beispielsweise
haben sich die Präsidentschaftskandidaten beider großen Parteien
gegen den von der Obama-Regierung bereits fertig verhandelten
transpazifischen Freihandelsvertrag ausgesprochen", erklärt Martin
Wiekert weiter.
Auch die deutsche Exportwirtschaft verspürte im US-Markt 2016
einen leichten Dämpfer. Der Spitzenwert des Vorjahrs, in dem deutsche
Waren im Gesamtwert von 125 Milliarden US-Dollar in die USA
exportiert wurden, dürften daher in der laufenden Periode nur noch
schwer wieder zu erreichen sein. Hauptverantwortlich war die sinkende
Importnachfrage bei Fahrzeugen und im Investitionsgüterbereich.
Die zuletzt wieder etwas dynamischere US-Wirtschaft lässt jedoch
auf eine anziehende Entwicklung in der der zweiten Jahreshälfte
hoffen. Auch in der amerikanischen Industrie gibt es Anzeichen, dass
sich das Investitionsklima wieder verbessert.
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