(ots) - Ãœber 50 Mitarbeitende von Handicap International
stehen bereit, um die Vertriebenen des Konflikts im irakischen Mossul
zu versorgen. Mehr als 30.000 Menschen sind seit Beginn des
Militäreinsatzes am 17. Oktober bereits geflohen. Laut Vereinten
Nationen könnten bis zu eine Million Menschen durch den Konflikt
vertrieben werden. In einem Land, das bereits mehr als 3,3 Millionen
Vertriebene zählt, ist somit eine extreme humanitäre Krise absehbar.
Als Reaktion auf diese angekündigte Katastrophe bereitet sich
Handicap International für den Einsatz in den Dörfern und
Flüchtlingslagern um Mossul vor. Vier Teams zur Aufklärung über die
Gefahren von Landminen und explosiven Kriegsresten, vier Teams zur
psychosozialen Unterstützung und drei Rehabilitationsteams werden
dort bald einsatzbereit sein.
Ãœber 30.000 Menschen sind schon vor der Gewalt in Mossul geflohen.
"Die Flucht der Bevölkerung dürfte sich in den kommenden Tagen noch
weiter beschleunigen. Es wird geschätzt, dass in den nächsten Wochen
mehr als 200.000 Menschen aus Mossul und Umgebung fliehen werden und
diese Zahl im schlimmsten Falle bis auf eine Million anwachsen
könnte. Die Menschen beginnen ihre Flucht im größten Chaos, ohne
Nahrungsmittel, Versorgung und Unterkunft. Sie müssen alles hinter
sich lassen und kommen oft an Orte, an denen bereits die eigene
Bevölkerung besonderen Schutz benötigt. Die Situation ist extrem
besorgniserregend", erklärt Fanny Mraz, Leiterin des Einsatzes von
Handicap International im Irak.
In einer solchen Situation ist es besonders wichtig, Vertriebene,
Dorfbevölkerungen und auch humanitäre Hilfskräfte für die Gefahren
von Landminen und anderen explosiven Gegenständen zu sensibilisieren.
"Minen, improvisierte Sprengkörper und explosive Kriegsreste sind in
den Konfliktgebieten im Irak überall präsent. In einem Land, das so
verseucht ist wie der Irak, ist es lebenswichtig, dass alle Menschen
über diese Risiken aufgeklärt sind", erklärt Fanny Mraz.
Die Teams von Handicap International werden zudem ein besonderes
Augenmerk auf die Barrierefreiheit der Einrichtungen legen, in denen
die geflohene Bevölkerung untergebracht wird. Menschen mit
Behinderung, Verletzte und ältere Menschen dürfen in einer solchen
Nothilfesituation nicht vergessen werden und müssen den gleichen
Zugang zu humanitärer Versorgung haben wie alle anderen Menschen, die
geflüchtet sind.
Handicap International arbeitet bereits seit vielen Jahren in der
Region. Ãœber 125.000 Menschen konnten seit Beginn des aktuellen
Nothilfeeinsatzes im Irak 2014 schon versorgt werden.
Information:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de
Original-Content von: Handicap International, übermittelt durch news aktuell