(ots) - Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried
Kretschmann, Bündnis 90/Die Grünen, bekräftigt im phoenix-Interview
seine Ablehnung der Vermögenssteuer und äußert scharfe Kritik an der
Linkspartei als möglichen Koalitionspartner 2017. Er sei trotz des
Parteitagsbeschlusses weiterhin "gegen die Vermögenssteuer". Hieran
habe sich "nichts geändert, nur weil meine Partei etwas beschließt.
Ich kann ja meine Meinung nicht aufgeben."
Auch die Umsetzbarkeit des getroffenen Steuerkompromisses seiner
Partei zweifelt Kretschmann unter den formulierten Bedingungen an:
"Da bin ich mal sehr gespannt drauf. Das haben schon viele versucht."
Dass der Steuerbeschluss ein Signal in Richtung einer rot-rot-grünen
Koalition 2017 ist, sieht Kretschmann "erstmal nicht so": "Wie soll
man jetzt mit den Putin-Verstehern von der Linken, wo der Kreml den
Trump-Wahlkampf unterstützt hat, Außenpolitik machen? Das kann ich
mir gar nicht vorstellen. Wie soll man eine starke Wirtschaftsnation
wie die Bundesrepublik Deutschland mit einer Partei führen, die noch
in Grenzen der Nationalökonomie denkt und nicht begriffen hat, dass
wir in einer globalisierten Welt leben? Kann ich mir ganz schwer
vorstellen. Aber wir können auch nichts mehr ausschließen."
Münster/Bonn, 12. November 2016
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