(ots) - Verkaufsoffene Sonntage spalten seit jeher die
Gesellschaft. Es gibt gute Gründe für Konsumverzicht und Arbeitsruhe
zumindest an einem Tag pro Woche. Entschleunigung tut not in dieser
schnelllebigen Welt. Doch dieser rasante Wandel ist gerade der Kern
der Debatte: Museen, Restaurants oder Sportstudios sind an Sonntagen
voll, weil die Menschen Zeit haben.
Ausgerechnet den Handel von diesem Trend abzukoppeln, wirkt wie
aus der Zeit gefallen. Tankstellen, Bahnhöfe, Flughäfen und
Tourismus-Zentren dürfen sonntags verkaufen, der Laden um die Ecke
aber nicht. Ganz zu schweigen vom Internet, das an 365 Tagen im Jahr
zum Shoppen zur Verfügung steht.
Wenn Karstadt-Chef Fanderl nun perspektivisch fordert, den Sonntag
als Verkaufstag freizugeben, schießt er über das Ziel hinaus. Eine
bundeseinheitliche Regelung, die einen verkaufsoffenen Sonntag pro
Monat ermöglicht, hätte dagegen ihren Charme. Sie würde die Kommunen
von komplizierten Genehmigungsverfahren entlasten und allen
Beteiligten mehr Planungssicherheit geben.
Die vollen Städte und Einkaufszentren jedenfalls sprechen dafür,
dass die Kunden das Sonntagsangebot schätzen. Umso mehr, wenn die
Mitarbeiter für die Zusatzschichten auch vernünftig bezahlt werden.
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