(ots) - Der ehemalige Chefredakteur des "Handelsblattes",
Hans-Jürgen Jakobs, sieht eine große Diskrepanz zwischen den Medien
und zahlreichen Konsumenten: "Es ist Tatsache, dass sie keine
Verbindung mehr zu bestimmten Bevölkerungsgruppen haben. Die
renitenten Wähler nehmen die Medien als Teil des Establishments
wahr", sagte der 60-Jährige, der heute sein Buch "Wem gehört die
Welt?" vorstellte, im exklusiven Interview mit dem Mediendienst
kress.de.
Die Medien befänden sich "im Zustand der Selbsttherapie". Sie
seien auf der Suche nach den "Gründen für diese politische
Entwicklung und ihren schwindenden Einfluss", so Jakobs zu kress.de.
Gleichzeitig kritisiert Jakobs die "absurden 'Lügenpresse'-Rufe":
"Das Bestreben der Medien, Hintergründe aufzuzeigen und die
Meinungsbildung zu unterstützen, wird dadurch konterkariert."
Vernunft habe in einem Umfeld, "das von Emotionen beherrscht wird,
keine Chance".
Einen Kampf gegen die Superreichen, die die globale Politik
bestimmen und so die Menschen gegen das System aufbringen - die
zentrale These seines Buches -, sei "aussichtslos", sagte er zu
kress.de. Das könne auch kein amerikanischer Präsident leisten,
selbst wenn Donald Trump im Wahlkampf versprochen habe, "mit der
Wallstreet aufzuräumen". Schließlich brauche der Staat auch die
Finanzmärkte, "um die Pensionen der eigenen Mitarbeiter zu bezahlen".
Trumps "Wahlkampfgerede", so Jakobs zum Mediendienst kress.de, sei
"ohne Wert für die praktische Politik". Ein Kampf gegen die
Finanzindustrie werde ausbleiben. Im Gegenteil: Trump, so meint
Jakobs, werde "die Banken hätscheln".
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kress.de-Buchtipp: Hans-Jürgen Jakobs, "Wem gehört die Welt? Die
Machtverhältnisse im globalen Kapitalismus", gebunden mit
Schutzumschlag, 36 Euro, ISBN: 978-3-8135-0736-2
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Bülend Ürük
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