(ots) - Deutschland schiebt so viele Menschen ab, wie
seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Das geht aus Unterlagen der
Bundespolizei hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Freitagsausgabe) vorliegen. Demnach hat es bis
einschließlich September dieses Jahres 19.914 Abschiebungen gegeben.
Im gesamten vergangenen Jahr waren es nur 20.888. Bis zum Ende des
Jahres könnten die Zahlen Schätzungen zufolge auf 26.500 steigen. So
hoch war die Quote zuletzt 2003. Mit Abstand am häufigsten werden
Illegale und abgelehnte Asylbewerber aus den Westbalkanstaaten
abgeschoben. Albanien, der Kosovo, Serbien, Mazedonien,
Bosnien-Herzegowina und Montenegro machen mit 14.529 Abschiebungen
bis September fast Dreiviertel aller Fälle aus.
Die Zahl der Abschiebungen von aus Syrien stammenden Asylbewerbern
hat sich mit 426 Menschen im Vergleich zum Vorjahr bereits mehr als
verdoppelt. Auch Abschiebungen von Afghanen nehmen zu. Waren es im
vergangenen Jahr noch 178, sind es bis einschließlich September
bereits 199. Die wenigsten davon müssen in ihr Heimatland
zurückkehren. In diesem Jahr mussten 27 Afghanen nach Afghanistan
ausreisen. Die übrigen wurden in andere EU-Länder oder Drittstaaten
gebracht.
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