(ots) - Die Kanzlerin will es noch einmal wissen. Oder
besser: Sie glaubt, dass sie es noch einmal wissen wollen muss. Die
politische Lage in Deutschland, aber mehr noch in Europa und der Welt
ist schwierig, einen Rückzug hätte sie da wohl als Davonlaufen
empfunden. Trotzdem darf man annehmen, dass das lange Zögern Merkels
mehr war als bloße Koketterie. Längst dürfte ihr klar geworden sein,
dass sie als Garantin sicherer Wahlsiege nicht mehr taugt...
Merkel, die vermeintlich unerbittliche Pragmatikerin, zeigte in der
Flüchtlingskrise Herz und Haltung. Das irritierte viele. Ihre
Mutmacherparole "Wir schaffen das" wurde nicht nur für
Pseudo-Vaterlandsretter von der AfD zum Hasswort, sondern auch für
Teile der CSU. Zwar ist Merkel der bayerischen Unionsschwester
inzwischen weit entgegengekommen, was CSU-Chef Horst Seehofer
neuerdings mit Friedensgesten quittiert. Doch ist bislang unklar, ob
die Union nicht doch mit einem weiter schwelenden Generalkonflikt ins
Wahljahr 2017 zieht. Für die Spitzenkandidatin Merkel wäre dies das
größtmögliche Handicap. http://mehr.bz/bof7915
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