(firmenpresse) - Berlin/Köln - Die positive Entwicklung unter den jungen Unternehmern setzt sich nach Angaben des Bundesverbandes Junger Unternehmer (BJU) http://www.bju.de weiter fort. Die Trends in der BJU-Konjunkturumfrage Herbst/Winter wurden gegenüber dem Frühjahr zum Teil noch gesteigert. Laut Umfrage wollen 35 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen ausweiten. Der Auftragsbestand stieg bei den meisten befragten Unternehmern ebenfalls. Ausserordentlich gering ist der Anteil der Rationalisierungsvorhaben bei den Unternehmen.
"Das ist das beste Investitionsklima seit 2000. Das zeigt, dass die Unternehmer wieder Tritt gefasst haben. Das macht Mut und ist ein guter Ausblick für nächstes Jahr. Wieder einmal wird die Wachstumsdynamik und Leistungsfähigkeit des jungen Mittelstandes unter Beweis gestellt", betonte die BJU-Bundesvorsitzende Karoline Beck bei der Präsentation des Zahlenwerks in Berlin. Nach Ansicht des Verbandes erkläre sich die erneut positive Entwicklung auch daraus, dass die jungen mittelständischen Unternehmen schneller und wendiger auf die Marktgegebenheiten reagieren würden.
Die Umfrage belege allerdings auch, dass sich Wachstum und Arbeitsmarkt deutlich positiver entwickeln könnten, wenn sich grundlegende Bedingungen verbesserten: In der BJU-Konjunkturumfrage gab jeder zweite Unternehmer zu Protokoll, die Einstellung eines neuen Mitarbeiters aufgrund des geltenden Kündigungsschutzes vermieden oder verschoben zu haben. 55 Prozent schätzen die Höhe der Sozialabgaben als das grösste Wachstumshemmnis ein. Daher fordert der Verband eine deutliche Senkung der Sozialabgaben und eine mutige Flexibilisierung des Arbeitsmarktes: "Allein 51 Prozent unserer Mitglieder hätten im vergangenen Jahr zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, wenn nicht der Kündigungsschutz im Wege stünde. Im Angesicht des angespannten deutschen Arbeitsmarktes lässt diese Zahl kein weiteres Verschlafen von Reformen zu", so die BJU-Bundesvorsitzende.
Die positive BJU-Einschätzung des Konjunkturklimas wird von Personalexperten nicht geteilt: "Die meisten europäischen Länder haben in den vergangenen Jahren zum Teil bemerkenswerte Erfolge bei der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und der Erzielung von Wirtschaftswachstum verbuchen können. Besonders die grossen Länder Frankreich, Italien und Deutschland treten hier weiter auf der Stelle. Deutschland muss seine Reformbemühungen deutlich verstärken, um nicht den Anschluss zu verlieren. Seit Beginn dieses Jahrzehnts gilt in Deutschland bei Wachstum und Beschäftigung die Alarmstufe Rot", moniert Marc Emde von der Geschäftsleitung der Kirch Personalberatung in Köln http://www.kirchconsult.de. Besorgnis erregend stimme die Tatsache, dass ein Ende der Talfahrt nicht abzusehen sei.
Eine positive Trendwende am Arbeitsmarkt erkenne Emde noch nicht. "Der Punkteabstand zum vorletzten Platz in der Erfolgsrangliste der europäischen Länder hat sich allein in den letzten zwei Jahren verdoppelt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen ihren sozialen Kontrakt neu überdenken. Vor allem die Unternehmen werden schnell das Tal der Tränen durchschreiten, die die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer über innovative und intelligente Modelle neu definieren. Die Rolle der Gewerkschaften wird in diesen Modellen zwangsläufig eher gering sein. Hier geht es um Individualität, um aus dem ‚lahmen Tanker’ ein schnelles und wendiges Boot zu formen, das den Herausforderungen der heutigen wirtschaftlichen Situation gewachsen ist", fordert Emde.